Do, 25. Jul 2013, 11:55
Nun gut, ich will mal beginnen. Also ich habe ein 6.50m langes Alkoven Wohnmobil Marke Fiat mit einem 2,5 TD Motor (90PS).
Also unsere Hinfahrt ging über Cechien, die Slovakei, Ungarn, Serbien und den Kosovo, alles völlig problemlos. Kurz vor Gjakova ist eine Brücke gesperrt, ein Mittelpfeiler liegt zum größten Teil im Fluss, die Brücke hängt mindestens 1m durch, aber alles fährt drüber, wir auch.
Am 3.Tag standen wir abends um halb acht am Qafe Prush, der albanische Zöllner fragte mich, wo wir denn hin wollen, ich breitete die Karte aus und zeigte ihm die Strecke nach Valbona. Er meinte wir sollten lieber umdrehen und zum Qafe Morines fahren, die Strasse in Albanien wäre sehr sehr schlecht, ich meinte, dass ich es trotzdem versuchen möchte, falls es nicht geht, komme ich zurück, er okay. Dann gab der 2.Zöllner in aller Seelenruhe die Daten aller 8 Pässe in den Computer ein, das dauerte tatsächlich 45min. Dann waren wir in Albanien. Kurz hinter der Grenze ist ein ebener Platz mit einer alten verlassenen Tankstelle, ideal zum Übernachten, da wir auch immer ein zusätzliches Zelt aufbauen mussten. Wir waren wohl kaum 15min. da, als uns der erste Albaner ansprach, wo wir herkämen und ob es uns gut geht. Er lud uns sofort zum Kaffee ein, 200m entfernt hat er ein kleines Kaffee. Ich erklärte ihm, dass die kleinen Kinder unbedingt schlafen müssten und das Zelt noch aufzubauen wäre. Am nächsten Morgen stand er wieder da und lud uns ein. Wir bekamen Kaffee, ich noch einen Raki im Colaglas, die Kinder Saft, ein alter Mann, der sicher selbst nicht viel hatte, wollte mir unbedingt etwas ausgeben. Als ich etwas bezahlen wollte, wurde das enrgisch abgelehnt. Diese großzügige Gastfreundschaft konnten wir noch öfter erleben.
Dann gings los. Die Strasse Richtung Golaj ist bis zum Abzweig nach Kam in tadellosem Zustand, neu asphaltiert. Am Abzweig steht ein Kaffee (noch nicht in Betrieb). Dort tankten wir in Selbstbedienung Trinkwasser aus einer Leitung aus dem Berg. Ab dort wird die Strasse schlechter, zuerst Asphalt aufbrüche, später fehlen ganze Asphaltstücken, Schotterstücken, zwischendurch wird gebaut, aber alles kein Problem, die Baumaschinen machen Platz und man muss eben langsam sein. Ab dem Qafa e Luzhes ist die Strasse wieder sehr gut. Von der SH22 bin ich die ausgeschilderte Strasse nach Bajram Curri gefahren, tiefe Löcher und kaput, aber man kann fahren und super Blicke zur Valbona, die Brücke ist eigentlich gesperrt, aber auch da kann man drüber fahren, ein paar Holzbohlen sind nicht mehr in Ordnung. In Bajram Curri gibt es auf der Strasse viele Händler und viel Müll. Dann gings nach Valbona. Vom Abzweig in der Stadt, tiefe Löcher im Asphalt, an den letzten Häusern ist Schluss, Schotterpiste, es wird gebaut, aber noch ziemlich am Anfang, durch das Baugeschehen liegen viele große Steine und Brocken auf der Strasse, dies geht so ca. 13km, die letzten 10km sind fertig, neu asphaltiert. Durch den recht moderaten gleichmäßigen Anstieg sind die 13km Schotter kein großes Problem für das Wohnmobil, ca. 80 - 90% bin ich im 1.Gang gefahren. Am Ende des Tales entstehen viele Hotels und Campingmöglichkeiten, es geht aber unterwegs auch noch recht ärmlich zu. Wir haben Kuscheltiere und Süßigkeiten verschenkt, die Kinder sind nie aufdringlich, sondern sehr zurückhaltend, aber wenn sie dann die Puppe oder den Bären im Arm halten und die Augen leuchten ist das wunderschön.
Fortsetzung folgt.