GjergjD hat geschrieben:Wenn es irgendwo in Albanien eine vergessene Ecke gibt, Marin Mema von Top Channel war schon da und berichtet über Verfall und Rückständigkeit in den Dörfern abseits der großen Verkehrswege.
Dem Manne sollte geholfen werden. In dem Film war gerade mal ein Haus zu sehen, um dessen historische Substanz es schade war. Der Rest war Armenhaus, kein Verlust für die albanische Architekturgeschichte. Die vielen Dörfer dieser Art werden in Kürze Wüstungen werden, kum einer wird ihnen eine Träne nachweinen. Solche Entwicklungen hat es selbst unter Enver Hoxha gegeben (ich denke z.B. an Hundecova bei Lukova).
Die Reportage bewirkt also gar nichts, die Fernsehzuschauer werden kaum Mitleid mit dem Dorf spüren. Der Reporter sollte selektiver und kritischer werden, nur jene Dörfer vorstellen, um die es wirklich schade ist. Und eben da gibt es eine Menge, die in der Einzigartigkeit ihrer Substanz am Ende wirklich Verlust für die Nation darstellen. Dies umso mehr, da die Eigenart ihrer Bauweise schnellen Verlust bewirkt, sobald sie nicht mehr gepflegt wird (hier denke ich z.B. an Ogren hinter Benja).
Dort, wo es sich lohnt, fangen die Eigentümer auch mittlerweile wieder an, den Orten Leben zurück zu geben (Himara-Kastro, Kiparo, etliche Dörfer an der Ostflanke der Dropull-Ebene. Geschichte ist Werden und Vergehen, und was am Ende keinen Wert mehr durch seine schiere Substanz hat, fällt durch den Rost (übrigens auch in Deutschland, im Nordosten sehen einige Dörfer auch bald so aus wie dieses Lekas).
Letzte Bemerkung: Westlich von Lekas liegt die Ostrovica-Kette. Ähnlich wie die Lenias-Seen ein Bermuda-Dreieck. Ich kannte einen Geologen (viele werden ihn kennen, Prof. Kujtim Onuzi). Der schwor, das dies eine der aufregendsten und geheimnisvollsten Landschaften Albaniens sei. Kein Ausländer je war da, letztes Jahr wollte einer quer durch mit dem Motorrad, hat es aber aufgegeben.