Fr, 12. Okt 2012, 0:52
Hallo,
Soeben zurückgekehrt, kann ich über den Baustand einiger Strassen in Kosova und Albanien geben:
Fahrtstrecke war Prishtina-Morina-Kukes-Milot-Kruja-Shkoder-Podgorica.
Prishtina-Orllat: Ab hinter Fushe Kosove vierspurige Schnellstraße bis Lapushnice, sehr gut fahrbar. Llapushnice-Orllat im Bau, mit teils sehr widersprüchlicher Verkehrsführung, was dazu führt, dass Geisterfahrer unterwegs sind. Die Fahrbahnen sind aber so breit, dass man mit etwas Vorsicht sehr gut und schnell vorankommt
Orllat-Malisheva
Sehr gut ausgebaute Landstraße mit neuen Ortsumgehungen, wenig Verkehr. Man kreuzt immer wieder die neue Autobahn, die Eröffnung dürfte bei dem gesehenen Bauzustand in den nächsten Wochen erfolgen.
Malisheva-Duhel:
Durch die Baufahrzeuge für die Autobahnbaustelle völlig kaputt, schlimme Schlaglöcher. Hat sich aber mit der baldigen Autobahneröffnung erledigt....
Duhel-Morina:
Eine Autobahn, wie man sie sich wünscht. Alles, bis auf Raststätten und Tankstellen ( wer noch in Kosova tanken will, soll dies vor der Autobahn machen) ist fertig.
Morina-Kukes:
Schnellstraße, die aber hohe Aufmerksamkeit verlangt. Alle Brücken sind nur zweispurig, deshalb viele Fahrstreifenwechsel und auch einseitige Einmündungen, dadurch halsbrecherische Wendemanöver von Anliegern...
Kukes-Abzweig Puke:
Brücke unterhalb Kukes noch alt, dann Schnellstraße wie oben durch atemberaubende Landschaft.
Abzweig Puke-Rreshen:
Vollwertige Autobahn durch ebenfalls völlig irre Landschaft, sehr wenig befahren.
Die Autobahn hat die Verkehrsbeziehungen völlig geändert, die Furgons von Bajram Curri nach Tirana fahren inzwischen via Gjakove/Kosova und ab Prizren Autobahn, weil es viel schneller ist, und selbst Leute aus Mazedonien und Südserbien nah Montenegro via Kosova-Albanien !
Rreshen-Milot:
Nur zweispurige Landstraße, aber gut ausgebaut. Ab Rubik (Abzweig Ri. Burrel) recht viel Verkehr.
Milot-Fushe Kruje:
Die Kreuzung bei Milot ist selten dumm gebaut: Die Autobahn endet südlich einer Brücke, für etwa 50 Meter drängelt sich der gesamte Verkehr Ri. Aus Ri. Tirana Ri.Kosova und Shkodra auf zwei Spuren, genau hier halten auch alle Busse....
Ab hier an Lac vorbei bis Fushe Mamushe Autobahn, aber mit kleinen Strassen, die einmünden und Grundstückseinfahrten. Die Fahrbahnwechsel an den Enden der Ausbaustrecken sind extrem kaputt, ganz langsam fahren. Fushe Mamushe-Fushe Kruje ist völlig alter Albanien-Stil mit extrem viel (Lkw-)Verkehr, hier muss man äußerst aufpassen, und es ist eigentlich immer Stop- and go.
Fushe Kruje-Kruje:
Neuer Asphalt, in Fushe Kruje extrem gefährliche Ausfahrt, in F.K. Alles sehr chaotisch.
Bergstraße hoch nah Kruje o.k., in Kruje selbst sehr eng und steil, und Parkplätze sehr knapp. Auch keinerlei Ausschilderungen, es ist recht schwierig, wieder aus der Stadt herauszufinden.
Milot-Shkoder: Landstraße, bis Lezhe ganz gut, dort durch die Stadt. Hinter Lezhe manchmal schlechter Belag. Am Ortseingang Shkodra ist die neue Brücke Ri. Muriqan fertig, die alte ist gesperrt. Man hat einen Kilometeranzeiger mit Entfernungen u.A. nach Zagreb, Wien und Berlin (!!!) aufgestellt....
Shkodra:
das komplette innerstädtische Straßennetz wurde erneuert, die zentrale Strasse in der Stadt ist jetzt Fußgängerzone bzw. wird gerade dazu gemacht. In vielen sanierten Seitenstraßen fehlen noch die Gullydeckel, das ist, da nicht markiert, extrem gefährlich. Auf keinen Fall nachts in Shkodra in Nebenstraßen schneller fahren, als dass man nicht sofort bremsen könnte !
Shkoder-Hani i Hotit:
Ausfahrt aus Shkodra noch etwas "lustig", aber dahinter eine Strasse wie Butter! Völlig neuer Asphalt, die Markierungen fehlen noch. Umgehungsstraßen Koplik und Bajze fertiggestellt, bis zum Ende von Bajze völlig problemlos. Dahinter kommen noch zwei kurze Stellen, an denen es staubig wird, aber nie länger als 200 Meter, dann wieder beste Strasse. Allein von der Abzweigung nach Vermosh bis zum Grenzposten ( etwa 800 Meter ) noch Schotterdecke.
Hani i Hotit-Podgorica:
Montenegrinische Kontrolle sehr gründlich. Strasse etwa bis Ortseingang Vuksanlekici sehr gut und nagelneu. Dann durch Tuzi sehr schmal und recht alt, dahinter bis Podgorica wieder besser.
Insgesamt Alles sehr gut zu fahren, speziell wer von Shkodra nach Podgorica will, braucht sich nicht mehr durch die Dörfer via Muriqan-Ulcinj quälen, sondern direkt fahren.
Je nach Dauer der Grenzkontrolle ist Shkodra-Podgorica in einer bis anderthalb Stunden möglich.
Hoffe, mit dem aktuellen Stand etwas geholfen zu haben...
MfG
Martin