Lilli hat geschrieben:
also ganz allgemein gesagt, ich finde, ihr seht das zu schwarz weiß. es gibt nicht nur entweder papierfrau oder große liebe. es gibt auch vieles dazwischen und kombiniert. egal ob binationalen ehen oder nicht. bei partnern gleicher nationalität gibt es auch nicht nur vernuftehe oder liebeshochzeit. es gibt so viele facetten. es gibt nicht nur eiskalt abgebrüht oder leidenschaft pur.
Nein, so sehe ich das nicht, also nicht schwarz/weiß.
Mein Mann hat auch seine Niederlassungserlaubnis durch mich erhalten.
Die Ehe war für mich in erster Linie dafür, dass wir zusammen leben können. Es war nicht romantisch, es war völlig realistisch.
Wir waren nicht mal 1 Jahr zusammen, als wir geheiratet haben und sicher war ich auch nicht, ob das hält. Ich habs für uns Beide offen gelassen. Fakt war: er bekommt seinen Aufenthalt, ob wir zusammen die 3 Jahre schaffen oder nicht. Und ich hätte das genau so durch gezogen, dass wusste er. Und das hat den Druck raus genommen...
mir wären 3 gute jahre auch lieber als 25 halbgare. keiner weiß was kommt. darum genießen! mit sicherheit kann keiner aus einer binationalen ehe, in der es auch um ae oder ähnliches ging, 100%ig ausschließen, nur deswegen geheiratet worden zu sein. niemand kann sicher sein, nicht nach 3 jahren, nach 5 oder nach 10.
Nach 10 Jahren war da aber mehr, als wenn ein Typ nur 3 Jahre "abgesessen" hat. Der Genuß kann auch Schein sein und auf den würde ich in so einem Fall echt verzichten wollen. Ich bin immer dann misstrauisch, wo Männer sich unnatürlich verhalten...und ein Mann der ständig Liebesgeplänkel loslässt und überbemüht ist, in Kombi mit fehlenden Aufenthalt, der lässt mich hellhörig werden...
keiner wird so blöd sein, sich in so einer situation nach 2 jahren zu trennen, selbst wenn er ein ehrlicher mensch ist und aus liebe geheiratet hat und dann merkt, es ist einfach nicht DAS, es läuft nicht so wie gedacht, wir verstehen uns einfach nicht oder man hat sich anderweitig verliebt oder oder oder. darum kann niemand mit sicherheit sagen, ich bin nicht nur für papiere geheiratet worden, meiner meinung nach.
also was ist daran denn so verkehrt, das einfach mit einzubeziehen in sein denken, das diese möglichkeit besteht, und einfach die zeit zu genießen?
Weil eine Beziehung daran scheitert, ganz automatisch. Wie soll so etwas in Unsicherheit wachsen können? Das geht gar nicht...
Wenn die Frau mit so hohen und romantischen Vorstellungen an die Sache rangeht, kann sie nur enttäuscht werden. In manchen Fällen hab ich das Gefühl, dass so hohe Luftschlösser gebaut werden, dass da nicht mal ein "ehrlicher Mann" bestehen kann
Ich hab viele binationale Beziehungen beobachtet und nur die, die realistisch begonnen haben, hatten eine Chance.
Da wo Frau so euphorisch war und so hohe Erwartungen hatte, da konnte es nur scheitern. Und was kam dann? Dreckige Wäsche waschen und Erpressung (Frau erpresst Mann nach dem Motto "und wenn Du nicht nach meiner Pfeife tanzt, kannst Du gleich wieder Richtung Heimat abdampfen").
Und doch da geht Sicherheit. Ich würde heutzutage nie nach einer Trennung sagen, dass mein Mann wegen der Papiere mit mir zusammen war. Klar haben wir deshalb geheiratet, gar keine Frage, aber zusammen waren wir deswegen nicht. Wie gesagt, ich habe ihn immer als Freund und nicht nur als Partner gesehen, also war kein Zusammenleben nötig...hätte es nicht geklappt, dann wäre es eben so gewesen, ich hätte die Jahre abgewartet und wir wären eben Freunde geblieben.
Das sich unsere Wege mal trennen können, dass ist möglich, wer weiß was das Leben bringt...aber ich könnte nichts Schlechtes sagen, er war 7 Jahre lang ein guter Partner und hat mir viel gegeben. Und wenn er sich mal ändert oder ich mich, wir uns nicht mehr lieben und nicht mehr zusammen sein wollen, dann ist es ein normales Eheaus.
Es geht mir in diesem Fall einfach darum, dass Schatzilein sich ein paar Fragen beantworten sollte. Die da wären:
- Kann ich wegstecken, wenn mein Mann doch kein Traumprinz ist und bin ich bereit und fair genug, ihm trotzdem die AE zu gönnen? Um genau diese AE gehts nämlich und nicht nach ein paar Monaten um die große und niemals endende Liebe...das ist einfach nur unrealistisch.
- Bin ich stark genug zu verkraften, wenn ich irgendwann mal (nach Erhalt der AE) fallen gelassen werde wie eine heiße Kartoffel? Habe ich die Möglichkeit erkannt nur Mittel zum Zweck zu sein?
(und kann ich es danach lassen, alle Albaner schlecht zu machen und meinen Teil der Geschichte realistisch zu betrachten, mich danach zu fragen warum ich soviel tue um geliebt zu werden?)
- Wie reagiere ich, wenn mein junger Mann (!) eigene Kinder will, die ich ihm nicht mehr geben kann? Habe ich diese Möglichkeit überhaupt mal überdacht und nicht nur auf seine süßen Wörter ala "aber Schatzi, Du reichst mir/Dein Kind ist mein Kind/wir können ja adoptieren/ich will gar keine Kinder" gehört?
Gestehe ich ihm in diesem Fall eine junge Zweitfrau ein oder trenne ich mich? Haben wir überhaupt mal realistisch darüber gesprochen?
Warum akzeptiert die Familie mich eigentlich so schnell? Ist es tatsächlich so, dass bei Albanern Altersunterschied gar keine Rolle spielt oder doch eher so, dass sie auf die AE lauern und mich deshalb so schnell annehmen?
Und Azura: Was hätte Dein Freund Dir denn sagen sollen?
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.