Ist leider in vielen Foren so!Viktor hat geschrieben:Hej jetzt mal ehrlich, das is ja der hammer hier, is ja wirklich krass.
Irgendwie gehts hier ganz am Thema vorbei, hier gehts eher um Albaner VS Kosovaren hab ich da gefühl, es wird gar nicht darauf geachtet was man schreibt oder ob der Beitrag auch wirklich der Realität ntspricht oder wirlich gute Argumente aufweist sondern nur ob man jemand damit provoziert beleidigt oder schadet, was is den hier LOS?
Also mit der Zeit find ich das einfach nur noch billig was hier von einigen geboten wird, und es macht auch keinen spass im Forum was schreiben weil da irgendjemand einfach kommt und auch was dazuposten will, ob derjenige ne Ahnung hatt vom Thema oder nicht, es wird einfach mal drauflosgepostet hauptsache man schadet dem anderen.
Also langsam ists eingach mühsam, ich hab kein Bock hier auf provokationen oer streitigkeiten den schlussednlich muss ich dan meine Meinung sagen und die Lautet meistens:...........h
Aber hier mal zum Thema einen aktuellen qualifizierten Beitrag:
Das Süd-Ost Institut gehört zu den ältesten Politischen Instituten, und wurde teilweise in die SWP-Berlin eingezogen.
Deshalb ist die Politische Einschätzung sehr interessant.
„Sicherheitslage ist brüchig“
Das PZ-Interview mit Konrad Clewing, Historiker am Südost-Institut München, zur Lage im Kosovo nach Ibrahim Rugovas Tod
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Wo liegt die Zukunft der Kosovo-Albaner? Vieles ist weiterhin ungeklärt.
Nach dem Tod des Albaner-Führers Ibrahim Rugova ist der Kosovo erneut im Blickpunkt. Wird sich das demokratische System im „Armenhaus Europas“ als stabil erweisen oder drohen erneut Kämpfe zwischen Serben und Kosovo-Albanern aufzuflammen? Darüber hat sich PZ-Redaktionsmitglied Alexander Albrecht mit dem Kosovo-Experten Konrad Clewing unterhalten.
Pforzheimer Zeitung: Ist der Frieden im Kosovo nach dem Tod Rugovas in Gefahr?
Konrad Clewing: Den Frieden sehe ich nicht akut gefährdet, weil sich die Gefahrenlage strukturell nicht verschoben hat. Wenn der Kosovo allerdings wieder unter serbische Herrschaft fiele, kann man mit Sicherheit von einem neuen Krieg auf dem Balkan ausgehen. Dieser Fall ist durch Rugovas Tod nicht wahrscheinlicher geworden. Die Sicherheitslage in der Region ist aber brüchig.
PZ: Mit welchen Auswirkungen rechnen Sie für die im Februar beginnenen Verhandlungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern?
Clewing: In den Verhandlungen fehlt auf albanischer Seite mit Rugova eine Symbolfigur, die vor allem im Ausland zuletzt sehr populär gewesen war und auf die kosovo-albanische Seite integrativ hätte wirken können. So ist aber innerhalb der albanischen Delegation mit vermehrter Konkurrenz zu rechnen. Der Nachfolger Rugovas wird sich profilieren müssen, womöglich mit wenig moderaten Tönen.
un sind die potentiellen Nachfolger Rugovas zerstritten. Sehen Sie unter den Kandidaten einen, der in die Rolle Rugovas schlüpfen könnte?Clewing: Das ist schwer zu sagen.
Es wird höchstwahrscheinlich keiner aus der Oppositio der kleineren Parteien sein, sondern einer aus der jüngeren Garde der vom Zerfall bedrohten LDK größten Partei, die bisher von Rugova geführt wurde. Dort gibt es einige junge Leute, die ambitioniert sind und in den letzten Jahren aufgebaut worden sind, zum Beispiel Lutfi Haziri, der Minister für Lokalverwaltung. Naheliegend wäre als Kompromisskandidat und aus der Tradition der Partei hinaus der Parlamentspräsident, Nexhat Daci.
PZ: Die Lage im Kosovo scheint ansonsten momentan beruhigt zu sein. Täuscht dieser Eindruck?
Clewing: Er wird mittelfristig täuschen, weil die soziale und ethnopolitische Situation nach wie vor konfliktträchtig ist. Die Arbeitslosigkeit ist enorm und das Unruhepotenzial der jungen Menschen hoch. Die Status-Frage Kosovos ist nach wie vor nicht geklärt.
PZ: Ist denn eine Aussöhnung zwischen Serben und Kosovo-Albanern überhaupt möglich?
Clewing: Hier muss man differenzieren. Eine Aussöhnung zwischen Kosovo-Albaner n und Serbien halte ich nur bei Vorhandensein einer anerkannten Grenze zwischen beiden Territorien für möglich. Innerhalb Kosovos muss dagegen in den nächsten Jahren für einen massiven Minderheitenschutz der Serben gesorgt werden.
PZ: Wäre die staatliche Anerkennung Kosovos die beste Lösung für die Region?
Clewing: Wenn man an der Stabilität der Region interessiert ist, liegt darin die einzige Alternative. Erforderlich ist eine Übergangsregelung und Eingriffsrechte der internationalen Gemeinschaft zum Schutz der Minderheitenrechte. Eine andere Lösung halte ich nicht für wünschenswert. Ein lockerer Zusammenschluss würde die politischen Kulturen beider Seiten wie auch die Funktionstüchtigkeit der gemeinsamen politischen Institutionen vor unlösbare Probleme stellen.
Zum Thema: Kosovo
Die Provinz Kosovo, die an Albanien, Montenegro und Mazedonien grenzt, ist mit knapp 11 000 Quadratkilometern etwa so groß wie Niederbayern. Von den gut zwei Millionen Einwohnern sind 95 Prozent Albaner. Die einst starke serbische Minderheit zählt nur noch 100 000 Menschen. Die Bevölkerung ist im europäischen Vergleich äußerst jung.
Jeder Zweite ist unter 20 Jahre alt. Kosovo ist das Armenhaus Europas. Obwohl die Region reich an Rohstoffen ist (Braunkohle, Zink, Blei), liegt die Wirtschaft seit Jahrzehnten danieder. Der ordnungspolitische Rahmen fehlt völlig, so dass Korruption und Vetternwirtschaft allgegenwärtig sind. In einigen Landesteilen erreicht die Arbeitslosigkeit mehr als 80 Prozent. Ausländische Investitionen bleiben wegen der unsicheren Lage aus. Wegen der wirtschaftlichen Ausweglosigkeit verdienen Hunderttausende Kosovo-Albaner im westlichen Ausland den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu Hause. Die Wirtschaftsmisere treibt viele junge Leute in die ausufernde Organisierte Kriminalität. Kosovo ist ein Dreh- und Angelpunkt für Menschenschmuggel, Zwangsprostitution sowie Waffen- und Drogenhandel. Seit dem blutigen Bürgerkrieg 1999 und den folgenden Nato-Luftangriffen auf Jugoslawien wird die Provinz von den Vereinten Nationen verwaltet. In Kürze sollen Verhandlungen über die staatliche Zukunft Kosovos beginnen. Die Albaner fordern die Unabhängigkeit von Serbien-Montenegro, Belgrad will nur Autonomie zugestehen.
Fotos: Xhemaj, dpa
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