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Jutta
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Re: mar/mare

Di, 30. Nov 2004, 14:02

Lars hat geschrieben:
Jutta hat geschrieben:also was mach ich falsch :?:
wo sind die foren, in denen er was geschrieben hat?
du hast vermutlich nach lupo-de-mar und nicht nach lupo-de-mare gesucht. :shock:


:lol: :lol: :lol: :lol: okey, voll erwischt ! ich geb´s zu :wink:

jetzt wäre der "arme" lupo-de-mare doch glatt von mir falsch verdächtigt worden.
obwohl .......... ich find´s trotzdem lustig !

danke lars für die aufklärung :wink:

gruß jutta
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Di, 30. Nov 2004, 15:06

loooool. das find ich zu niedlich. :D na, obwohl vielleicht hat lupo ja so ne einnahmestelle.. wer weiß... :wink: :P
"Es ist egal, was du bist, hauptsache ist, es macht dich glücklich."
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Baton84
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Re: Artikel über Kanun

Mi, 01. Dez 2004, 14:33

Lars hat geschrieben:Bezüglich Kanun: Diese Woche ist in der Weltwoche (grössere Schweizer Wochenzeitung) ein längerer Artikel publiziert worden - als Titelstory.

http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetI ... egoryID=66
Das habe ich zufällig gekauft, und dann stand das. Ein guter Text.
Eindrücklich fand ich als das Kind sagte: Wenn ich 19 werde, werde ich den Mörder meines Vater aufsuchen und ihn umbringen.
Oder:
Ich kann nicht auf die Strasse, weil mich der andere umbringt, und wenn er das tut, dann bin ich endlich befreit, aber mein Bruder wird ihn dann in sein Haus einsperren.

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Mi, 01. Dez 2004, 14:33

... dabei war es doch nur ein Unfall ...

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Lars
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Süddeutsche über Blutrache

Sa, 04. Dez 2004, 16:58

Scheint gerade ein Modethema zu sein - heute berichtete die Süddeutsche über die Blutrache: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/138/44094/

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Re: Süddeutsche über Blutrache

So, 05. Dez 2004, 17:45

Lars hat geschrieben:Scheint gerade ein Modethema zu sein - heute berichtete die Süddeutsche über die Blutrache: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/138/44094/
Ich hoffe das dieses Problem mit der Blutrache bald gelöst werden kann.

Es wirft ein schlechtes Licht auf Albanien,besonders auf Nordalbanien.

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Lars
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Re: Süddeutsche über Blutrache

So, 05. Dez 2004, 19:11

Lars hat geschrieben:Scheint gerade ein Modethema zu sein - heute berichtete die Süddeutsche über die Blutrache: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/138/44094/
Und ganz am Schluss steht übrigens:

Süddeutsche TV – das Fernsehen der Süddeutschen Zeitung – zeigt am Montag, dem 6. Dezember, um 23.05 Uhr bei Vox die Reportage "Tödliche Traditionen – Blutrache in Albanien".

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Mo, 06. Dez 2004, 8:06

Die Blutrache ist nur in Nordalbanien und im Südkosovo zu finden. Vor allem in den Bergen und wird meistens von den Muslimen praktiziert. Sogar in der Türkei ist die Blutrache anzufinden.

BYE

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Re: Könnt ihr bitte die obigen Beiträge von Lupo-de-Mare lös

Mo, 06. Dez 2004, 13:30

Cet hat geschrieben:Wenn ihr mehr über ihn wissen wollt, einfach mal bei google seinen Namen eingeben. Tut dem Forum einen Gefallen und löscht seine Beiträge. Danke!
Ok Cet, dann will ich auch, dass deine Beiträge gelöscht werden! Insbesondere dieser hier.

Jeder hat wohl das Recht seine Meinung kundtun zu dürfen. AUch der Lupo!

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Mo, 06. Dez 2004, 13:41

Baton84 hat geschrieben:Die Blutrache ist nur in Nordalbanien und im Südkosovo zu finden. Vor allem in den Bergen und wird meistens von den Muslimen praktiziert. Sogar in der Türkei ist die Blutrache anzufinden.

BYE
Die Diskussion um die Blutrache kann nicht auf die Religion reflektiert werden. Besser gesagt, die Ursachen der Blutrache können nicht in der Religion gesucht werden.
Als Beispiel: In Italien der 60er Jahre, als dort die Mafia sehr verbreitet war, hatte Italien die grösste Mordrate (welche auf Blutrache zurückgeht).
Und Italien ist bekanntlich nicht muslimisch (zumindest der grösste Teil der Italiener nicht)!
Viel mehr ist es das Verständnis der Familie und Ehre, was zu eine so hohen Mordrate durch Blutrache führt!
In den wirtschaftlich "unterentwickelten" Ländern Südeuropas ist die Familie das stärkste Sozialisierungsglied der Gesellschaft (neben Schule und Arbeit). Die Familie hat in diesen Ländern also eine sehr starke Bedeutung.
So wie die Familie hat auch die Ehre (vor allem die Ehre der Familie und Ehre des Mannes und der Frau) einen sehr hohen Stellungsgrad in solchen (meist in der ländlichen Landwirtschaft tätigen) Leute.
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Lars
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Blutrache & Religion & Entwicklung

Mo, 06. Dez 2004, 14:27

Baton84 hat geschrieben:Die Blutrache [...] wird meistens von den Muslimen praktiziert.
Das kann man so nicht sagen. Die Gebiete Nordalbaniens, in denen die Blutrache am meisten verbreitet ist und war, sind traditionelle Hochburgen der Katholiken.

Das macht auch Sinn: In den Gebieten, wo Albaner von den Türken islamiert wurden, war der osmanische Staat mächtig und konnte auch seine Rechtsordnung durchsetzen. Ganz anders im abgeschiedenen nordalbanischen Bergland: Dort konnte das Osmanische Reich weder seine Gesetze noch seine Religion durchsetzen - uralte archaische Sitten wie der Kanun konnten überleben.
ReBeL hat geschrieben:Die Diskussion um die Blutrache kann nicht auf die Religion reflektiert werden. Besser gesagt, die Ursachen der Blutrache können nicht in der Religion gesucht werden.
Genau. Beides (Kanun und Islamisierung) sind folge einer gleichen Entwicklung.
ReBeL hat geschrieben:Viel mehr ist es das Verständnis der Familie und Ehre, was zu eine so hohen Mordrate durch Blutrache führt!
In den wirtschaftlich "unterentwickelten" Ländern Südeuropas ist die Familie das stärkste Sozialisierungsglied der Gesellschaft (neben Schule und Arbeit). Die Familie hat in diesen Ländern also eine sehr starke Bedeutung.
Geld, Arbeit und bessere wirtschaftliche Verhältnisse hätten sicherlich in den Gebieten mit solchen Ehren-Kodexen und sozialer Kontrolle und sozialen Verpflichtungen zu einer Aufweichung alter Sitten, Traditionen und Rechtsempfinden geführt. Andererseits ist es gerade die alte Tradition, der Kanun und die daraus resultierende Macht der Waffen (Korruoption, Rechtsunsicherheit), die eine positive wirtschaftliche Entwicklung hemmen.

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Re: Blutrache & Religion & Entwicklung

Mo, 06. Dez 2004, 19:34

Lars hat geschrieben: Das macht auch Sinn: In den Gebieten, wo Albaner von den Türken islamiert wurden, war der osmanische Staat mächtig und konnte auch seine Rechtsordnung durchsetzen. Ganz anders im abgeschiedenen nordalbanischen Bergland: Dort konnte das Osmanische Reich weder seine Gesetze noch seine Religion durchsetzen - uralte archaische Sitten wie der Kanun konnten überleben.
Ich glaube kaum das der Kanun uralt ist jedoch die Gesetze die geschrieben worden sind wahrscheinlich in die dunkle Zeit hineinreichen(6-11 Jahrhundert).Ich glaube das die alten Mythen der Illyrer die durch die Christianisierung des illyrisch-albanischen Volkes nicht ganz verdrängt worden sind und überlebt haben in einem neuen Kult.
Der "Kanun of Lek" ist nach dem im 15. Jahrhundert lebend Edelmann Lek Dukagijni benannt. Er geht auf die frühzeitlichen Werte der Ureinwohner der Bergwelt Albaniens (Illyrer und Eporiten) und früher schon auf die Regeln der prä-homerischen Zeit zurück. Als Sammlung überlieferter Weisheit und Poesie ("Straßen sind die Venen der Erde", "Der Wolf leckt sein eigenes Blut, aber isst das der anderen"), ist der "Kanun" martialisch wie das alte Testament.
Eintrag "801" listet Verstöße gegen die Ehre eines Mannes auf: Das Lüften des Deckels eines auf dem Herd stehenden Kochtopfes entzieht dem Betreffenden den Schutz des Clans, macht ihn vogelfrei. Plünderung ist mit Plünderung zu ahnden (Eintrag "596"), Blut mit Blut zu sühnen. Die Geschichte des Blutes trifft im Balkan - wie alles andere auch - auf ein engmaschiges religiöses Geflecht. Der nördliche Balkan ist katholisch, der nordöstliche Ast (bis nach Griechenland) orthodox, und die südwestlichen Teile mehrheitlich mohammedanisch. Drei große Religionszweige stehen einander im Wege.
Im Kampf um die jeweils gerechte Sache entstand der Mythos vom Helden. Über lange Zeit definierten sich Familien im Balkan über gewonnene Schlachten, heroische Blutopfer oder - wenn es nicht nach außen ging - über erfolgreiche Blutfehden im eigenen Clan.
http://www.wienerzeitung.at/frameless/l ... tm?ID=8820

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Lars
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Re: Blutrache & Religion & Entwicklung

Mo, 06. Dez 2004, 23:51

Illyrian^King hat geschrieben:uralt ist jedoch die Gesetze die geschrieben worden sind
Nur so zur Erinnerung: Niedergeschrieben wurden die Gesetzte des Kanun erstmals Ende 19. Jahrhundert, anfangs 20. Jahrhundert. Publiziert wurde der Kanun in einer vollständigen Fassung erstmals 1933. Ich spreche jetzt hier immer vom Kanun von Lekë Dukagjin (die anderen wurden gar nie systematisch erfasst).

Der Kanun ist zwar nach Leke Dukagjin benannt (er war ein lokaler Fürst im 15. Jahrhundert). Das Gesetz ist aber sicherlich viel älter und höchstens in Lekë Dukagjins Zeit ein wenig überarbeitet worden (wobei sich die Frage stellte, weshalb es nicht auch aufgeschrieben wurde), vermutlich aber nachträglich erst in der Überlieferung nach ihm benannt worden. Also für mich ist etwas, das aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert stammt, uralt.

Mündlich überlieferte Rechtsordnungen gab es übrigens fast überall, bevor diese schriftlich niedergeschrieben wurden. Die meisten waren auch ähnlich archaisch wie der Kanun (soll heissen: mit drakonischen Strafen für Körperverletzungen). Sogar das Römische Recht, die Basis unserer Rechtssysteme, ist nichts anderes als niedergeschriebenes Gewohnheitsrecht (nur eben mehr als 2000 Jahre früher schriftlich erfasst). Man muss also davon ausgehen, dass auch im illyrischen (später albanischen) Raum schon in der Antike ein Gewohnheitsrecht existierte. Ob es das gleiche ist wie der Kanun (natürlich fortentwickelt) oder vollkommen anders war, wissen wir natürlich nicht.

Gewohnheitsrechte sind sicherlich uralt (oder reichen dir tausende von Jahren nicht aus fürs prädikat uralt)? Wo genau der Kanun seine Wurzeln hat ist genauso unklar wie die Herkunft der Albaner. Aber an die Tausend Jahre dürfte er in dieser Form schon etwa existiert haben. Für mich ist das schon uralt.

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ReBeL
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Mi, 08. Dez 2004, 11:48

Ich möchte nur kurz hinzufügen, was Lars (wenn ich mich nicht irrre) schon angesprochen hat.
Die Rolle des Staates: Da es in den abgelegenen Gebieten in Nordalbanien der Staat (sei dies der osmanische (obwohl dieser nicht als Staat bezeichnet werden kann), der kommunistische oder heute der pluralistische Staat) eine sehr schwache Rolle gespielt hat, was bedeuten soll, dass in diesen Gebieten keine Verwaltung existiert und existiert hat, keine Schulen, dass dort keine Polizei anwesend ist, dass dort keine sanitären Einrichtungen existieren oder dass dort der Staat die wirtschaftliche Entwichklung (Bau von Strassen-, Kanalisations- oder Stromversorgungsnetzen) nicht gefördert hat, hat dazu beigetragen hat, dass sich die dortige Bevölkerung ihren eigenen "Staat" aufgebaut haben mit ihren eigenen "Rechten" ihrer eigenen "Polizei" (wo jeder für sein Recht sorgen soll), p.p.
Aber eben wie schon erwähnt, spielt auch die Auffassung von Familie und Ehre eine sehr wichtige Rolle. Die eigene Familie darf nie verraten werden!
Bsp.: Wenn nach einem Mord (eben wegen Blutrache) die Polizei die Fahndungen aufnimmt, kommen diese nicht sehr weit mit ihren Nachforschungen, da die Familien, welche im "Streit" miteinander stehen, ihre Familienangehörigen nie verraten und nicht ein einzigens negatives Wort über sie sagen. Die Familien verweigern also die Kooperation mit der Polizei.
Es gilt hauptsächlich das eigene Blut zu schützen und dem fremden Blut nicht zu vertrauen. Gleich ist es mit dem Besitz: Du darfst dem anderen alles stehlen, was er hat, so lange dieser nicht bemerkt, dass du ihn bestohlen hast.
Es ist, wie schon Lars gesagt hat, eine sehr archaische Auffassung von Familie, insbesondere die Auffassung des Mannes. Ein Beispiel:
Falls in einer Familie keinen Mann mehr gibt (evtl. durch die Blutrache alle Männer ermordet) wird die stärkste Frau ausgewählt, und die ist dann der "Mann" im Hause. Sie zieht sich wie ein Mann an, verhält sich wie ein Mann und übernimmt alle Pflichten eines Mannes (fast alle: im Sexualleben wird ein bisschen schwierig :wink: ). Ähnliche Beispiele gibt es auch aus Afrika.
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Fr, 10. Dez 2004, 19:53

ReBeL hat geschrieben:Ich möchte nur kurz hinzufügen, was Lars (wenn ich mich nicht irrre) schon angesprochen hat.
Die Rolle des Staates: Da es in den abgelegenen Gebieten in Nordalbanien der Staat (sei dies der osmanische (obwohl dieser nicht als Staat bezeichnet werden kann), der kommunistische oder heute der pluralistische Staat) eine sehr schwache Rolle gespielt hat, was bedeuten soll, dass in diesen Gebieten keine Verwaltung existiert und existiert hat, keine Schulen, dass dort keine Polizei anwesend ist, dass dort keine sanitären Einrichtungen existieren oder dass dort der Staat die wirtschaftliche Entwichklung (Bau von Strassen-, Kanalisations- oder Stromversorgungsnetzen) nicht gefördert hat, hat dazu beigetragen hat, dass sich die dortige Bevölkerung ihren eigenen "Staat" aufgebaut haben mit ihren eigenen "Rechten" ihrer eigenen "Polizei" (wo jeder für sein Recht sorgen soll), p.p.
Aber eben wie schon erwähnt, spielt auch die Auffassung von Familie und Ehre eine sehr wichtige Rolle. Die eigene Familie darf nie verraten werden!
Bsp.: Wenn nach einem Mord (eben wegen Blutrache) die Polizei die Fahndungen aufnimmt, kommen diese nicht sehr weit mit ihren Nachforschungen, da die Familien, welche im "Streit" miteinander stehen, ihre Familienangehörigen nie verraten und nicht ein einzigens negatives Wort über sie sagen. Die Familien verweigern also die Kooperation mit der Polizei.
Es gilt hauptsächlich das eigene Blut zu schützen und dem fremden Blut nicht zu vertrauen. Gleich ist es mit dem Besitz: Du darfst dem anderen alles stehlen, was er hat, so lange dieser nicht bemerkt, dass du ihn bestohlen hast.
Es ist, wie schon Lars gesagt hat, eine sehr archaische Auffassung von Familie, insbesondere die Auffassung des Mannes. Ein Beispiel:
Falls in einer Familie keinen Mann mehr gibt (evtl. durch die Blutrache alle Männer ermordet) wird die stärkste Frau ausgewählt, und die ist dann der "Mann" im Hause. Sie zieht sich wie ein Mann an, verhält sich wie ein Mann und übernimmt alle Pflichten eines Mannes (fast alle: im Sexualleben wird ein bisschen schwierig :wink: ). Ähnliche Beispiele gibt es auch aus Afrika.
Die alb. Regierung sollte härter durchgreifen wie in Italien.
Ich glaube es wird noch lange dauern, die momentanige Regierung Albaniens ist nicht gerade hmm wie soll ich es Ausdürcken "Fähig".

Die alb. Regierung muss zuerst diese gegenseitigen Streitigkeiten im Parlament beenden vielleicht wird sie dann auch von der Bevölkerung ernst genommen.Leider braucht Albanien besonders, im Norden und Osten mehr Polizei, die Polizisten sollten jedoch nicht in Albanien sondern in Italien oder in der Schweiz ausgebildet werden.

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Mo, 13. Dez 2004, 10:18

Illyrian^King hat geschrieben: 1) Die alb. Regierung sollte härter durchgreifen wie in Italien.
Ich glaube es wird noch lange dauern, die momentanige Regierung Albaniens ist nicht gerade hmm wie soll ich es Ausdürcken "Fähig".

2) Die alb. Regierung muss zuerst diese gegenseitigen Streitigkeiten im Parlament beenden vielleicht wird sie dann auch von der Bevölkerung ernst genommen.Leider braucht Albanien besonders, im Norden und Osten mehr Polizei, die Polizisten sollten jedoch nicht in Albanien sondern in Italien oder in der Schweiz ausgebildet werden.
1) Siehst du, das meine ich! (Siehe dazu die Diskussion Politik - Nationalismus und Rechtsradikalismus in Albanien), als ich sagte, dass wenn es nach euch ginge, ihr alle unsere Politiker abschaffen würdet!!!
Ich will dadurch nicht die Politiker meines Landes verteidigen, aber schliesslich ist es doch meine Aufgabe als Bürger Albaniens diese zu kritisieren und nicht die Aufgabe einer Person, die fast keine Ahnung und keine Beziehung zu diesem Land hat (ausser Ferien und "Tourismus")!
Nun zu deiner Bemerkung: Die Regierung kann da nichts tun, solange das Land wirtschaftlich schwach ist! Denn es gilt, dass eine Regierung für ihre Amtsperiode Prioritäten setzt und die Blutrache ist für die albanische Gesellschaft kein so ausgebreitetes Pflaster (Problem). Darum setzt die Regierung ihre Prioritäten auch in anderen Bereichen ein, wie Bsp. Wirtschaftswachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen, Senkung der Armut etc.

2) Dein Spruch hat einen Hauch von Popullismus, was sehr viel über deine Kenntnisse von der Politik in Albanien verrät.
Die Politik ist in Albanien nie ernst genommen worden, da sich die "politische Klasse" immer von der Bevölkerung versucht hat abzuheben und sich als eine höhere Gesellschaftsschicht zu etablieren. Das hat zur Folge, dass die Bevölkerung immer nach dem Leitspruch gedacht hat: "Die in Tirana machen doch sowieso das, was sie wollen!".
Die Streitigkeiten haben sehr wenig mit der Lösung des Blutrache-Problems zu tun, da sich die Demokraten wie die Sozialisten eigentlich dafür aussprechen würden, wäre dieses Problem von so gravierender Wichtigkeit (es ist zwar im Nordöstlichen Teil Albaniens verbreitet). Die Streitigkeiten haben viel mehr "symbolischen" Charakter. Das heisst, die Politiker denken langfrisig an die Wahlen. Denn wenn es um wichtige Entscheidungen geht, welche wegweisend für das Land sind, schaffen es die PD und PS (komischerweise :wink: :? ) trotzdem sich zu einigen!
Es muss eine Dezentralisierung der Macht, Verwaltung und Justiz geschehen, damit die Probleme regional und dort wo sie entstehen angepackt werden können!

Zur Ausbildung der Polizei: In Albanien gibt es Instruktoren der italienischen und deutschen Polizei, welche in einem Projekt die albanische Polizei mit den modernen Methoden der Kriminalitäts-Klärung vertraut machen!
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Mo, 13. Dez 2004, 13:12

ReBeL hat geschrieben:
1) Siehst du, das meine ich! (Siehe dazu die Diskussion Politik - Nationalismus und Rechtsradikalismus in Albanien), als ich sagte, dass wenn es nach euch ginge, ihr alle unsere Politiker abschaffen würdet!!!
Ich will dadurch nicht die Politiker meines Landes verteidigen, aber schliesslich ist es doch meine Aufgabe als Bürger Albaniens diese zu kritisieren und nicht die Aufgabe einer Person, die fast keine Ahnung und keine Beziehung zu diesem Land hat (ausser Ferien und "Tourismus")!
Nun zu deiner Bemerkung: Die Regierung kann da nichts tun, solange das Land wirtschaftlich schwach ist! Denn es gilt, dass eine Regierung für ihre Amtsperiode Prioritäten setzt und die Blutrache ist für die albanische Gesellschaft kein so ausgebreitetes Pflaster (Problem). Darum setzt die Regierung ihre Prioritäten auch in anderen Bereichen ein, wie Bsp. Wirtschaftswachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen, Senkung der Armut etc.

2) Dein Spruch hat einen Hauch von Popullismus, was sehr viel über deine Kenntnisse von der Politik in Albanien verrät.
Die Politik ist in Albanien nie ernst genommen worden, da sich die "politische Klasse" immer von der Bevölkerung versucht hat abzuheben und sich als eine höhere Gesellschaftsschicht zu etablieren. Das hat zur Folge, dass die Bevölkerung immer nach dem Leitspruch gedacht hat: "Die in Tirana machen doch sowieso das, was sie wollen!".
Die Streitigkeiten haben sehr wenig mit der Lösung des Blutrache-Problems zu tun, da sich die Demokraten wie die Sozialisten eigentlich dafür aussprechen würden, wäre dieses Problem von so gravierender Wichtigkeit (es ist zwar im Nordöstlichen Teil Albaniens verbreitet). Die Streitigkeiten haben viel mehr "symbolischen" Charakter. Das heisst, die Politiker denken langfrisig an die Wahlen. Denn wenn es um wichtige Entscheidungen geht, welche wegweisend für das Land sind, schaffen es die PD und PS (komischerweise :wink: :? ) trotzdem sich zu einigen!
Es muss eine Dezentralisierung der Macht, Verwaltung und Justiz geschehen, damit die Probleme regional und dort wo sie entstehen angepackt werden können!

Zur Ausbildung der Polizei: In Albanien gibt es Instruktoren der italienischen und deutschen Polizei, welche in einem Projekt die albanische Polizei mit den modernen Methoden der Kriminalitäts-Klärung vertraut machen!
Wenn sich die Parteien nicht einigen können dann wird auch das Volk lange ungeeinigt bleiben.

Ausserdem was willst du mit sagen das ich "keine Ahnung" von Albanien habe?

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Mo, 13. Dez 2004, 14:13

Illyrian^King hat geschrieben: 1) Wenn sich die Parteien nicht einigen können dann wird auch das Volk lange ungeeinigt bleiben.

2) Ausserdem was willst du mit sagen das ich "keine Ahnung" von Albanien habe?
1) Jojo lol...
Die Leute in Albanien sind schon lange nicht mehr so parteitreu wie früher einst und wie sonst wo in anderen Ländern. Das ist wohl als Folge des staatssozialistischen Systems in den 50 Jahren nach 1945 zu betrachten.
Deshalb wird sich das Volk also nicht so schnell der einen oder der anderen Partei anvertrauen.
Was zur Zeit des Monismus öfters paroliert wurde:"Für die Partei werden wir alles tun..." etc gilt heute schon lange nicht mehr. Zuletzt bei den sozialen Revolten von '97 muss das wohl jedem klar geworden sein, als die "treuen Anhänger" bestimmter Parteien (PD oder PS) sich nicht bekämpfen wollten (anders als es viele Politiker und "Analytiker" vorherzusehen zu haben behaupteten).

2) Na eben, dass du keine Ahnung davon hast! Ich meine du versuchst sehr viel über Albanien und seine Politik zu schreiben und vielleicht auch zu verstehen. Aber was bei dir meistens herauskommt sind popullistische Parolen über Einheit, Vereinigung, etc. aber nichts konkretes, was die politische, gesellschaftlich-soziale und wirtschaftliche Situation in Albanien erklären könnte.
Du verstehst die aktuellen Ereignisse nicht so rech und erst recht nicht die Hintergründe. Ich will damit nicht sagen, dass ich der besste bin, denn ich lebe schon lange nicht mehr in Albanien, aber ich versuche die Geschehnisse über das Internet und über Verwandte und Bekannte zu verfolgen.
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Mo, 13. Dez 2004, 17:54

ReBeL hat geschrieben:
2) Na eben, dass du keine Ahnung davon hast! Ich meine du versuchst sehr viel über Albanien und seine Politik zu schreiben und vielleicht auch zu verstehen. Aber was bei dir meistens herauskommt sind popullistische Parolen über Einheit, Vereinigung, etc. aber nichts konkretes, was die politische, gesellschaftlich-soziale und wirtschaftliche Situation in Albanien erklären könnte.
Du verstehst die aktuellen Ereignisse nicht so rech und erst recht nicht die Hintergründe. Ich will damit nicht sagen, dass ich der besste bin, denn ich lebe schon lange nicht mehr in Albanien, aber ich versuche die Geschehnisse über das Internet und über Verwandte und Bekannte zu verfolgen.
Das liegt daran das ich kaum Zeit habe über die alb. Wirtschaft zu schreiben.

Wegen der Gesellschaft, wir haben fast die gleichen Probleme aussert das wir kein Staat haben.

Ausserdem, die Vereinigung ist ein sehr langes und altes Ziel des albanischen Volkes die immer Erfolg mit sich brachte wieso auch nicht in der Wirtschaft&Wiederaufbau?

Wie auch immer, ich will nur das beste für Albanien!

Obwohl, wie du es sagst,
mich das nicht's angehen sollte.

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Di, 14. Dez 2004, 11:07

ReBeL hat geschrieben: Die Diskussion um die Blutrache kann nicht auf die Religion reflektiert werden. Besser gesagt, die Ursachen der Blutrache können nicht in der Religion gesucht werden.
Als Beispiel: In Italien der 60er Jahre, als dort die Mafia sehr verbreitet war, hatte Italien die grösste Mordrate (welche auf Blutrache zurückgeht).
Und Italien ist bekanntlich nicht muslimisch (zumindest der grösste Teil der Italiener nicht)!
Viel mehr ist es das Verständnis der Familie und Ehre, was zu eine so hohen Mordrate durch Blutrache führt!
In den wirtschaftlich "unterentwickelten" Ländern Südeuropas ist die Familie das stärkste Sozialisierungsglied der Gesellschaft (neben Schule und Arbeit). Die Familie hat in diesen Ländern also eine sehr starke Bedeutung.
So wie die Familie hat auch die Ehre (vor allem die Ehre der Familie und Ehre des Mannes und der Frau) einen sehr hohen Stellungsgrad in solchen (meist in der ländlichen Landwirtschaft tätigen) Leute.
Stimmt, habe ich vollkommen vergessen. Das in Italien ist ein gutes Beispiel gegen meine Behauptung.

BYE

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