TRULLA67 hat geschrieben:liberte, danke dir für deine zeilen....
es freut mich zu sehen das mir jemand auf mein problem antwortet...
was du geschrieben hast wegen dem bereit sein für die therapie, ist leider nicht so, den nachdem mein vater im mai 2003 gestorben ist, habe ich mich wirklich im september 2003 darauf eingelassen eine therapie zu machen. damals war ich ab anfang august weg krankgeschrieben, da ich mich nicht mehr konzentrieren konnte und ein fehler nach dem anderen gemacht habe, oft sass ich da und starrte aus dem fenster, ohne nachher zu wissen, was mir in der zeit durch den kopf ging. von da weg kam mein hausarzt zu mir nachhause, er war auch der, der mich auf die therapie aufmerksam machte, als ich dann bereit war, diese auch zu machen weil ich genau nicht wollte, dass ich so weiterleben muss wie von mai bis september und ich dann meinem arbeitgeber mitteilte das ich noch länger nicht wieder zu arbeit kommen kann, hat mich die firma, am 3ten therapietag die kündigung gesendet, was mich dann nochmehr in das loch hinabdrückte..... ich war ganze 7 monate konstant in der therapie, nach der entlassung, wurde das mit den träumen und ängsten erst recht schlimm. nach 3 wochen zuhause, ging ich dann nochmal zurück.... doch nach weiteren 3 monaten, hielt ich es einfach nicht mehr aus. ich konnte nicht mehr. . es wurde unerträglich... tja und dann fing das ganze erst recht an.... ich habe mich zuhause verkrochen, bin nur noch mit dem auto von a bis b und vermied jedlichen menschenkontakt... auch zum therapeuten den ich einmal in der woche besuchte, ging ich nie mit öffentlichen verkehrsmittel. dann hab es eine zeit, resp. fast über ein jahr, indem ich meine wohung genau 3 mal verlassen habe. ich hatte damals in der therapie jemanden kennengelernt, der mir dann immer einkaufen, zur post, bank usw. ging.... habe mich von allem und jedem abgekapselt...
und so lebte ich jahrelang vor mich hin, kümmerte mich weder um mich selber ( habe in dieser zeit fast 40kg abgenommen bei einer grösse von 174cm) jetzt ist es so, das es mir stellenweise bessergeht was das haus verlassen anbelangt. aber es gibt auch heute noch zeiten in den ich sicher über 2 monate mein castel nicht verlasse.. manchmal, wenn ich so an die zeit vor dem grossen FALLEN denke, kann ich es selber fast nicht glauben, das ich jetzt so lebe und dies alles mitmachen muss. da ich doch früher. immer mega ein lebemensch gewesen bin. liebte meine arbeit, habe viel weiterbildung gemacht, mit meinem cabriolet die schweiz erkundet und liebte es unter menschen zu sein, muss auch sagen das ich im gastgewerbe aufgewachsen bin und von daher sehrwahrscheinlich, nie probleme hatte mich unter menschen zu bewegen. wenn mir damals jemand gesagt hätte das ich einmal an diesem punkt, an dem ich jetzt bin, sein werde, hätte ich diesen für verrückt erklärt und in wohl in die psychiatrie eingewiesen. habe auch immer geglaubt, das diese menschen, die von einer depression oder von panik attacken erzählen, mega am übertreiben sind, ich hätte mir nie vorstellen können das jemand in einer solchen situation, nicht genügen kraft und willen hat, um nicht wieder am normalen leben teilzunehmen. heute schäme ich mich für diese gedanken, und diese vorurteile und falsche beschuldigungen die ich damals gehabt habe.
ich könnte jetzt noch stundenlang weiterschreiben, doch meine katze buhlt um meine aufmerksamkeit. ja meine TRULLA, ist schon ein megaschatz, habe diese seit 12 jahren und es ist echt erstaunlich, wie sie mit ihrer feinfühligkeit merkt, wie es mir geht und das ist etwas megaschönes. manchmal, wenn ich auf dem bett oder sofa sitze und am weinen bin, kommt sie und streicht so um mich und sösst mit ihren kopf an den meinen.....
so nun aber muss ich echt schluss machen , sie spaziert schon über den laptop....
wünsche dir liberte eine gute nacht und ein tolles weekend...
@TRULLA
Hallo Trulla67
Zunächst einmal tut es mir unscheinbar Leid, was dir widerfahren ist und immer noch ständig widerfährt. Niemand ist vor Schicksalsschlägen gewappnet, und vielleicht hat es irgendwo durch auch seinen Sinn, dass wir in tiefe Löcher fallen und uns wieder aufrappeln müssen, aber niemand wird und ist in der Lage, seelische Verletzungen und negative Erlebnisse seiner Kindheit oder Jugendzeit vollständig zu verarbeiten, so dass nichts zurückbliebe; Und Träume sind wie boomerangartige Geschosse, die man bei Tagesanbruch mit voller Härte in weiter Ferne schiesst in der Hoffnung, dass sie nie mehr zurückkehren werden, aber beim Zumachen der Augenlider wieder mit genau gleicher Intensität zurückfliegen und die Erinnerung daran aufrecht erhalten. Wenn man es von dieser Weise aus betrachtet, sind Träume das Sprachrohr des Tagesgeschehen und der abgesunkenen und doch so standfesten Gedanken: Man träumt nicht einfach aus Vergnügen, sondern um etwas loszuwerden.
Sowie ein Bodybuilder sich bewusst Schmerzen und Krämpfen unterzieht und seine Nerven allmählich wie betäubt auf die Schmerzen reagieren, sind ständig wiederkehrende negative Traumerlebnisse nur die kläglichen Versuche, den Schockzustand dieses Traumes abzuschütteln. Der ständig wiederholte Schrecken verliert so mit der Zeit seine Schrecklichkeit, zumal er so beim nächsten Mal den überfallartigen Überraschungseffekt nicht mehr nutzen kann, weil er gewöhnlich, in gewissem Sinne erträglich geworden ist. Träume sind ja auch Wunschzustände: Während sich ein unsterblich Verliebter die Bilder in seinen Träumen ausmalt, wie er geborgen in den Armen seiner Liebsten liegt, sehnt sich ein Kriegsgeschädigter in seinen Träumen nach dem Wunschzustand der Eliminierung des Schreckens, indem er seine kriegstraumatischen Erlebnisse wieder neu aufwühlt.
Man sagt zwar oft "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte" aber Bilder können nie den Gehalt an Informationen erfüllen, die beispielsweise ein Zeitungsartikel als Inhalt hat. Und da Träume sich nur durch Bilder zu helfen wissen, sind alle Trauminhalte sehr stark komprimiert, eingeschränkt und verschwommen, man kann deshalb nie eine gezielte treffende Traumdeutungsaussage machen. Ich mache dir ein Traumbeispiel:
Wenn jemand davon träumt, sich in einem Krankenhaus wegen bevorstehender Operation wiederzufinden und gleichzeitig ein vertrautes Gesicht, was man vor langer Zeit in den Fluten des Vergessens abgestreift hat, wiederzusehen, kann das mehrere Bedeutungen haben: Da Krankenhaus mit den Begriffen wie Angst, Schmerz, Unglück, Schicksalsschlag assoziiert wird, kann das ja bedeuten, dass das Krankenhaus in Verbindung mit dieser vertrauten Person dafür steht, dass du dich einer seelischen und körperlichen Peinigung unterziehen musst, und das gerade vielleicht von dieser Person ausgeführt, von der du es am wenigsten erwartest. Aber es kann auch bedeuten, dass diese Person ein Lichtblick ist und als Fels in der Brandung mit dir gemeinsam bevorstehende schmerzhafte Prüfungen durchsteht.
Ich habe dir jetzt wahrscheinlich weniger geholfen, aber ich wollte dir einfach ein paar Gedankstösse geben, um deine Träume wenigstens ein kleines bisschen verstehen zu können.