Hallo im Neuen Jahr,
hmmm, jetzt muss ich doch mal intervenieren. Immer wieder kommt vereinzelt, was ich mir hier verspreche und man könne mir nicht helfen?
Häääää?
Ich stelle Forderungen.
Ich gehe davon aus, dass alle Eltern wünschen, dass aus ihren Kindern was Anständiges wird.
Was ich sagen will ist, dass die öffentlichen Bildungseinrichtungen es nicht ohne die Eltern schaffen können.
Macht euch keine Sorgen. Ich mache meine Arbeit sehr, sehr gut, schon alleine, weil mir die Jungs (vorallem die) ans Herz gewachsen sind.
Aber es kann nicht sein, dass ich alleine als Familienaussenstehende die Erziehung der Buben zu richten habe. Das kann überhaupt nicht funktionieren.
Ihr werdet die Diskussion hier kennen, dass bereits kleine Kinder so schnell als möglich aus den Familien müssten, um sie frühstmöglich zu sozialisieren. Wollt ihr das echt auf euch sitzen lassen, dass man eure Kinder (ja, ja ich pauschalisiere grade, aber es muss sich nun nicht jeder angesprochen fühlen) so schnell als möglich von euch entfernen muss, damit das was wird für die Kinder?
Wir haben zB ein Unterschichtenproblem hier in Deutschlad. Wollt iht da dazu gehören? Die stolzen Kosovaren und Albaner? Verflixt nochmal das kann euer Stolz nicht zulassen. Euer Stolz müsste euch eigentlich zu Höhenflügen bzgl Ehrgeiz verhelfen.
Achso zum Thema Stolz. Es ist sehr billig einfach mal auf Vergangenes stolz zu sein. Oder auf die Heimat ansich.
Wenn dann nichts weiter kommt, ist das eine sehr bequeme Haltung, es ist nicht konkret, man ist halt mal stolz.
Man sollte nur stolz sein auf eine selbsterbrachte Leistung.
Wenn ich meine Schule gut abschließe, kann ich stolz auf mich sein.
Wenn ich eine gute Ausbildung absolviere kann ich stolz auf mich sein.
Wenn ich Familienangehörige im Kosovo unterstütze und monatlich was von meinem Gehalt abzwacke, kann ich auch stolz auf mich sein.
Wenn meine Kinder alle wohlgeraten sind und anständig durchs Leben gehen, dann kann ich besonders stolz auf mich sein.
usw...
Ich habe sehr wohltuende Ansichten hier gehört und das gibt mir Hoffnung, dass sich durch Diskussion und Problematiken ansprechen ein Geist verbreitet, der letztendlich den Jungs (dies betrifft) nutzt.
Die Mädels halte ich für das kleinere Problem.
Ich habe bei den Jungs ganz häufig das sehr starke Gefühl, ich müsste sie eigentlich ununterbrochen begleiten, dabei bleiben, damit sie nicht in die falsche Spur rutschen.
Solange ich sie unter meiner Fuchtel habe, habe ich schon das Gefühl, sie hören und verstehen auch, welche Werte wichtig sind im Leben.
Aber dann verlassen sie mittags die Schule und vieles ist weg.
Übrigens, auch wenn das Lehren unser Job ist, haben wir genauso verschiedene Persönlichkeitsstrukturen wie andere Menschen auch.
Dass ich selbst eher von stoischer Natur bin und mich nicht so schnell aus der Fassung bringen lasse, zudem mich zumindest von jungen Leuten nicht gleich persönlich beleidigt fühle, nutzt meinem Beruf sicher sehr.
Aber Kollegen, die sich durch unverschämtes Benehmen beleidigt fühlen und entsprechend reagieren, das kann man nicht verübeln.
Denn ist sehr einfach zu sagen, dass das unser Job sei und wir das halt zu regeln haben.
Als wir unseren Beruf studierten ging es hauptsächlich um die Wissensvermittlung und wie man das auf kindgerechte Art und Weise macht. Inzwischen ist auf Hauptschulen die Wissenvermittlung derart eine Randerscheinung und die vorrangige Aufgabe besteht in der Sozialisierung unserer Schüler.
Weder haben wir Psychologie, noch Sozialwesen noch türkische, russische oder albanische Kultur studiert.
Wir bekommen das Klientel und können schauen, dass wir das Beste daraus machen.
Und kommt mir jetzt keiner, ich würde jammern und hätte meinen Beruf verfehlt.
Ich beschreibe einen Istzustand und bin momentan am Überlegen, ob ich das Angebot, ein Projekt zu starten, dass ausländischen Schulabbrechern noch einen Schulabschluss ermöglichen soll, annehme. Weil man hat gehört, dass ich einen besonderen Draht zu den Jungs habe.
So, und jetzt will ich nochmal ganz konkret werden, an all jene, die mir vorwarfen, ich hätte Vorurteile, würde pauschalisieren und was ich hier überhaupt wolle:
1) Habt ihr Kinder?
2) Habt ihr Jungs?
3) Möchtet ihr nicht auch, dass die Jungs Werte wie Fleiß, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit usw. beherrschen?
4) Wünscht ihr euch nicht, dass eure Kinder einen guten Bildungsabschluss machen?
5)Seid ihr bereit an diesem Ziel mitzuarbeiten?
6)Ist die Erkenntnis, dass zu freigiebige Erziehung nicht nutzt, sondern schadet einsichtig?
Fakt ist, erziehen ist anstrengend
7) Seid ihr bereit, euch anzustrengen, damit eure Kinder eben nicht kriminell oder am unteren Gehaltslevel rumkrebsen?
Wie bereits erwähnt, es ist sehr wohltuend, dass einige verstehen und auch bestätigen, dass einiges im Argen liegt, denn um diese Personen mache ich mir überhaupt keine Sorgen, die machen ihren Weg oder haben ihn bereits gemacht.
Aber Bildung ist Schutz, Macht, Frieden, Wohlstand und Demokratie.
So siehts einfach aus.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang daran, dass wir als besiegtes Land mit Hilfe von außen, aber mit unseren Werten einen Staat errichtet haben, der nun ja sehr attraktiv ist für Leute aus dem Süden.
Und dreimal dürft ihr raten, was aus diesem Staat hier würde, würden sich die die kleinen Albaner, Russen und Türken zu Herrschern erheben.
Ich weiß, das klingt sehr provokant, aber ich hoffe ihr versteht das richtig, denn es geht mir allein darum, dass trotz der vielen Deutschfeindlichkeit, die verspüre, man nicht vergessen sollte, welche Hand einen füttert, denn das eigene Land ist das nicht.
Und man sollte vielleicht genauer hinschauen, warum wir so erfolgreich sind (leider auch nicht mehr alle) und sich den einen oder anderen Wert abschauen.
Übrigens, das wären meine Fragen an euch:
Was wird Geld in den Kosovo gepumpt und warum wird nichts daraus gemacht?
Warum siedeln sich in diesem nun freien Land nicht viele Firmen an? Weil die Arbeiterschaft nicht geeignet ist? Weil alles so korrupt ist, dass das Risiko größer ist als der Nutzen?
Warum rennt dieses stolze Volk aus dem Kosovo nach wie reihenweise davon, anstatt gerade jetzt zurückzugehen und bei dem Aufbau mitzuhelfen?
Wer soll aus dem Kosovo eine blühende Landschaft machen, wenn keiner mehr da ist?
Warum diese Feindlichkeit gegenüber unserem Land, das aber anscheinend doch so attraktiv ist, dass man nie mehr weg will.
Hassen uns einige dafür, weil wir bessere Lebensbedingungen bieten als das Heimatland?
Warum geht es nicht, dass man seiner Heimat auf ewig verbunden ist, was völlig normal ist, aber auch seine Zweitheimat liebt?
Ich habe manchmal das Gefühl, dass einige von euch Angst haben, sie würden ihre Heimat verraten, wenn sie zugestehen, dass da, wo sie ihren Lebensmittelpunkt haben, gerne leben.
Wie gesagt habe ich habe hier auch sehr wohltuende Meinungen gelesen und das sind sicherlich genauso Albaner/ Kosovaren, die ihre Heimat lieben, wie die verbohrten, die einfach sehr uneinsichtig sind.