Mo, 30. Nov 2009, 22:35
Ach, so, ich soll ja nicht immer nur destruktiv kommentieren. Also, wieder für Deutschstämmige mit einigem Qualitätsanspruch für ihren Küstenurlaub:
Wann sich in Albanien den Küstenorten nähern? Grundsätzlich nicht im Zeitraum Juli-August. Da erschüttern die brüllenden Diskos wie die Posaunen von Jericho jegliches Hotel bis auf die Grundmauern. Vorher und hinterher kann man hingegen ein regelrechtes Kontrastprogramm an Ruhe und Erholsamkeit, haben. Die Strände sind faktisch leer und das Wasser ist, nach unseren Temperaturvorstellungen, etwa ab der ersten Juniwoche badewarm, danach dann bis Ende September, bei Einrechnung schon möglicher erster Regenfälle (aber immer bei warmen Wetter).
Wo ans Meer? Nördlich von Vlora überhaupt nicht, oder nur kurz zum Reinspringen. Nahezu alle Strände sind hier vermüllt, abgesehen vom Anblick ist das selbst akustisch unangenehm, weil sich die angeschwemmten Plastflaschen in der Sonne aufblasen und es um einen herum laufend "Plop" macht, wenn man ein Weilchen sitzt. Der Grund: Alle sechs großen Müll-Hauptzubringerflüsse führen in der Nordhälfte ihre Fracht ins Meer. Die Kreiselströmungen werfen den Müll sofort wieder an die Strände.
Südlich vom Llogara hingegen ist das Meer im Prinzip sauber, hier kann man fast überall gut baden. Allerdings muss man in den größeren Orten das unästhetische architektonische Ensemble (Himara) abkönnen. Die Orte braucht man aber, weil natürlich außerhalb der Albanersaison nur wenige Restaurants offen sind, und diese in der Regel in den Orten.
Wenn ich noch meinen Geheimtipp für Deutschstämmige verraten soll: Borsh. Herrlicher langer Strand, das architektonische Ensemble zwar bescheiden, aber irgendwie noch stimmig, kein einziger hässlicher Betonklopper, aber mehrere richtig feine Kleinhotels/Pensionen. Gute Kneipen im Oberdorf, oder wahlweise in Himara (20 min zu fahren). Einiges Kulturkolorit, wenn auch, wie fast überall in Albanien, im Zustande erschreckender Verwahrlosung.