Nach einem wiederholten Streit wegen seines Nebenjobs habe ich gestern meinem Mann gesagt, er solle ausziehen. Er hat sofort die Sachen gepackt und ist mit Sack und Pack zu seinem Bruder gezogen. Das Ganze war für mich dann doch sehr überraschend und für ihn auch. Wir lieben uns auch noch, aber wie es weitergehen soll und ob wir es zusammen schaffen, wissen wir im Moment nicht. Wir sind seit 4 Jahren verheiratet und kinderlos. (Ich werde keine Kinder haben und das habe ich ihm bereits vor der Ehe gesagt, bin auch 9 Jahre älter).
Die ewigen Streitthemen sind Geld, Mitarbeit im Haushalt, Nebenjob.
Den Haushalt mach ich komplett alleine, verdiene derzeit dreimal mehr als er bei 40 h/Woche Arbeitszeit. Das Geld reicht trotzdem nicht hinten und vorne, weil ständig Anrufe aus Kosova kommen, schick mal 1000 Euro für einen Visaantrag für den Neffen jetzt und in einem Monat sind es dann 2500 Euro Nachzahlung für die KEK, dann muss eine Schwester dringend operiert werden ... was könnte ich alles erzählen. Meine Ersparnisse sind jetzt fast aufgebraucht.
Ich blöde Kuh habe ihn bisher immer unterstützt, aber seit ca. 6 Monaten ist der Geldhahn zu. Darum hat er sich ausgerechnet in einer Diskothek nachts einen Nebenjob gesucht. Laut Empfehlung seines Bruders, der dort Stammgast ist und den Besitzer kennt. Da dort nicht nur Gogos sondern auch Pornodarsteller live auftreten, will ich nicht, das er da arbeitet. Ich habe ihn angefleht, dies zu lassen. Doch ihm gefällt es. Und er hat sich bis Jahresende jeden Samstagnacht in den Dienstplan eingetragen. Er müsse das machen, weil er das Geld braucht.
Meine Schwägerin (Nichtalbanerin) hat sich vor 6 Monaten von meinem Schwager getrennt. Weil es eben die gleichen Streitthemen waren und weil sie darauf gekommen ist, das ihr Mann sie mit einer jüngeren Frau betrügt. Sie war 15 Jahre älter. Ehe auch kinderlos.
Und jetzt kommt es: Beim Telefonieren mit der Familie in Kosova ist immer alles okay, die Trennung der Schwägerin wird verschwiegen und ich bin drauf gekommen, das mein Mann mich vor der Familie jünger ausgegeben hat und auch verschwiegen hat, dass ich bereits vor ihm schon einmal verheiratet war.
Ich habe diese Zweigleisigkeit satt, mittlerweile steht eine Villa in Kosova wo die beiden Brüder jederzeit wieder hingehen können. Sie haben ja nicht viel mitzunehmen. Die Wohnungseinrichtung in DE etc. haben ja die lieben Ehefrauen in DE spendiert, ebenso die Kaution etc. Man investiert eher in Autos oder Werkzeuge, welche man zur Not auch in die Heimat mitnehmen kann. Eine Investition in eine gemeinsame Zukunft in DE erfolgt nicht, weil ja die Familie auch dringend unterstützt werden muss.
Ist die Familie eines Albaners mehr wert, als die eigene Frau?
Macht Liebe so blind - ja. Und trotzdem hätte ich ihn gerne wieder, da es bis auf diese Streitthemen viele harmonische und glückliche Zeiten gab. Aber ob es auf die Dauer noch Sinn macht oder im Desaster endet? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Der Aufenthalt + die Arbeitserlaubnis in DE wurde aufgrund der Heirat mit einer Deutschen erteilt.