xyz hat schon mal den wichtigsten Link hinterlassen. Wenn du hier im Forum suchst, findest du sicherlich noch einiges mehr an interessanten Hinweisen.
Zur Sicherheit kann ich sagen, dass sich hier in den letzten Jahren sehr viel getan hat. Vor 10 Jahren hätte ich sicherlich jedem davon abgeraten, sein Auto/Motorrad/Fahrrad unbeaufsichtigt stehen zu lassen. Heute muss man nicht mehr befürchten, dass einem sofort die Räder abmontiert werden, wenn man seinem Fahrzeug den Rücken dreht.
Tipps [AlbINFO]
Zur Route: Zwangsläufig werdet ihr auf einer Nord-Süd-Durchquerung auch stärker befahrene Strassenstücke zu bewältigen haben. Wenn immer möglich würde ich aber nach Alternativen suchen. Denn das grösste Sicherheitsproblem in Albanien dürfte der Strassenverkehr darstellen.
Zwischen Shkodra und Lezha gibt es eine neue Schnellstrasse. Unbedingt auf die alte Strasse südwestlich davon ausweichen. Nach Shkodra in Richtung Barbullush halten. Die Strassen vereinigen sich erst wieder Balldren. Auf der alten Strasse verkehren nur die Autos, die dort in die Dörfer fahren. Man vermeidet so, gefährlich mit 100 km/h oder mehr überholt zu werden.
Gleiches gilt für die Strecke Lezha nach Fushë-Kruja. Auch hier unbedingt auf die alte, etwas längere Strasse ausweichen, die durch Milot, Laç, Mamurras führt. Hier verläuft die Schnellstrasse küstennaher in der Ebene und ist eine überfüllte Rennbahn.
Küstennahere Alternativen gibt es leider nicht - auch nicht für robuste Tourrenräder. Fushë-Kruja nach Tirana ist keine besonders schöne Strecke. Auch hier gibt es viel Verkehr. Das Tempo der Autos dürfte aber geringer sein und ein guter Teil des Verkehrs weicht heute auf die Strecke über den Flughafen aus.
Ab Tirana habt ihr wohl das Problem, dass es wenige Alternativen gibt, die nicht stark befahren sind. Für Tirana-Durrës gibt es zwei Strecken: die Autobahn und die südlichere Strasse über Nrdoq. Da die südlichere eng ist und auch recht befahren, würde ich auf die Autobahnstrecke empfehlen. Es gibt dort bis Vora eine Strasse parallel zur Autobahn, die die dortigen Industriegebiete erschliesst (nicht super schöne Landschaft, aber auch nicht gefährlich). Ab Vora steht die alte Strasse über Shijak nach Durrës zur Verfügung.
Ab Durrës über Kavaja und Lushnja, Fier gibt es wohl kaum Alternativen zu den grossen Strassen. Nur die Ortsdurchfahrten führen von der Schnellstrasse weg. Aber hier ist die Schnellstrasse meistens breit genug, damit man weit am Rand fahren kann.
Ich würde davon abraten, im Süden durchs Landesinnere zu fahren. Die Strasse hier ist wiederum nicht besonders breit, aber recht verkehrsreich. Als Aternative bietet sich eine Fahr der Küste entlang an. Natürlich ist das mit vielen Höhenmetern verbunden (vermutlich noch mehr als im Landesinnern), dafür entschädigt die Landschaft tausendfach. Und Verkehr hat es südlich von Vlora (Hochsommer ausgenommen) nur wenig. Natürlich gäbe es noch die Strasse von Berat nach Këlcyra. Aber die ist durchgehend unasphaltiert und eine sehr raue Piste über diverse Pässe - kaum in einem Tag zu bewältigen. Und Übernachtungsmöglichkeiten ausser dem eigenen Zelt gibt es dort auch nicht. Wer mit Zelt reist und eine gute Federung hat, wird dort aber sicher seine Freude haben. Verkehr: vielleicht werden ihr auf den 70 km 10 oder 20 Fahrzeuge sehen.
Gjirokastra-Saranda führt auch über einen gut befahrenen Pass. Wohl wie in den Alpen auf Passfahrten muss der Radler da recht Verkehrs-tolerant sein. Saranda südwärts ist dann eher wieder interessant. Südlich von Butrint zum Teil auch unsaphaltiert (aber anscheinend gut fahrbar), muss man hier weder mit nennenswertem Verkehr rechnen, noch mit unangenehmen Überholmanövern.
Foto von einer Radtour in Nordalbanien - trotz Begegnung mit Blutrache-Mördern gut überstanden.