18. Mai 2010, 14:08, NZZ Online
Lehrermörder von St. Gallen in Kosovo festgenommen
Regierung entscheidet über mögliche Auslieferung
Der Lehrermörder von St. Gallen, Ded Gecaj, ist in Kosovo festgenommen worden. Ein Haftbefehl ist noch nicht ergangen. Ob Gecaj an die Schweiz ausgeliefert wird, ist fraglich.
Umberto W. Ferrari, St. Gallen (mit SDA)
Die zuständige St. Galler Staatsanwältin Ursula Brasey bestätigte eine Meldung von 20min.ch über die Festnahme, die am Montag erfolgt war. «Ded Gecaj wurde bei sich zu Hause festgenommen», sagte sie auf Anfrage. Ob Gecaj sich schon seit längerem in dem Haus aufgehalten hatte oder seiner Familie nur einen kurzen Besuch abstattete, ist nicht bekannt.
«Gecaj ist jetzt festgenommen und noch nicht verhaftet worden», sagte Brasey. Über die Anordnung einer Haft muss erst ein Haftrichter entscheiden. «Ich erwarte, dass dies in den nächsten Tagen geschehen wird», sagte Brasey.
Auslieferung ungewiss
Der oberste Gerichtshof von Kosovo hatte in einem Urteil vom April 2009 verfügt, dass Gecaj an die Schweiz ausgeliefert werden kann. Dieser tauchte daraufhin unter. Man vermutete ihn entweder in Albanien oder in Kosovo.
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Auch wenn der oberste Gerichtshof Kosovos die Auslieferung Gecajs an die Schweiz für zulässig erklärte, ist diese weiterhin ungewiss. «Zulässig heisst noch nicht, dass Gecaj im Falle seiner Verhaftung automatisch an die Schweiz ausgeliefert wird», sagte damals Folco Galli, Sprecher des Bundesamts für Justiz. Denn längst nicht jedes Land liefere eigene Staatsbürger im Rahmen eines Strafverfahrens an einen Drittstaat aus, auch die Schweiz nicht.
Der Lehrer Paul Spirig, im Schulhaus Engelwies ermordet am 11. Januar 1999.
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Anklage wegen Mord und Missbrauch
Ded Gecaj hatte 1999 Paul Spirig, den Lehrer seiner Tochter, in St. Gallen erschossen. Nach der Tat floh er in seine Heimat. Dort wurde er festgenommen. Er gestand die Tat und wurde 2000 wegen Totschlags zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Gecaj kam aber nach ungefähr zwei Jahren frei und tauchte in der Folge unter. Die St. Galler Behörden wollen Ded Gecaj wegen Mordes an Paul Spirig und wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter vor Gericht bringen.
Gecaj sitzt im Zusammenhang mit dem Lehrermord bereits zum dritten Mal im Gefängnis. Das erste Mal sass er wenige Wochen nach der Tat in Serbien in Haft, das zweite Mal im August 2008 in Kosovo nach einem Auslieferungsgesuch der Schweiz. In beiden Fällen konnte er das Gefängnis legal und ohne Auflagen wieder verlassen.
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http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... html[quote][/quote]
Ist es wider so weit ich weiss nicht warum man den Fall weiterverfolgt
Ist nicht genug gelitten worden?
Menschen können viel erzählen. Was sie wirklich wert sind, erkennt man an ihren Taten