Di, 06. Jan 2009, 15:15
Die Skizze ist leider viel zu unpräzise. Kann es sein, dass das Endstück Ravca-Ploce ein langer Tunnel ist, der unterhalb der bisherigen Straße in Richtung Hafen mündet und dann ziemlich weit abseits an die bisherige Straßenführung anschließt?
Da die Beschreibung der Trebinje-Niksic-Strecke noch nicht geliefert werden konnte, möchte ich hier provisorisch aushelfen:
Routenführung von Dubrovnik nach Podgorica, Zeitpunkt der letzten Fahrt Anfang Dezember 2008, Kilometer sind Tacho-Kilometer, d.h. ungefähr +5% zu gps-bzw. Realkilometern.
Die Abfahrt nach Norden erfolgt 8 km ab Ende der großen Buchtbrücke von Dubrovnik. Da der Abzweig hinter einer Bergkurve liegt, neigt man dazu, ihn zu übersehen (wenn links der Abzweig zum Lidl angezeigt wird, ist man 500 m zu weit).
Nach 5 km (vom Abzweig gemessen) erreicht man den Grenzübergang nach Bosnien, nach 57 km dem Grenzübergang Vilusi nach MNE. Zur Fahrtzeit (Dezemberabend) war ich weit und breit der Einzige an den Übergängen.
Die Straße ist bis Vilusi sehr kurvig, teilweise eng, auf einige hundert Meter auch zum Teil stark beschädigt. Es herrschte ein für diese Zeit nicht erwarteter Verkehr von Groß-LKW aus montenegrinischer Richtung (etwa zehn Begegnungen), offenbar ist die Strecke für den LKW-Verkehr wichtig. Die Durchfahrt durch Trebinje ist irrtumsträchtig, Wegweisung Niksic meist in kyrillischen Buchstaben (erst an der zweiten Flussbrücke überqueren, ich empfehle, Google Earth Ausdruck mitzunehmen).
Das Profil der Route steigt auf die ersten 5 km von 150m auf fast 400 m, hält sich dann für weitere etwa 40 km auf 300 m, um dann auf die letzten 10 km rasant in die Berge zu ziehen. Der Grenzübergang liegt auf 850 m, es geht kurz danach noch auf über 1000 m, d.h., zur Zeit dürfte der Übergang möglicherweise wegen der aktuellen Schneeverhältnisse schwer oder gar nicht passierbar sein.
In MNE geht es dann zügig auf zwar zunächst auch noch kurviger, aber deutlich besser ausgebauter Straße abwärts, nach 38 km ab Grenzübergang erreicht man Niksic auf 600 m Höhe, hier klare Ausschilderungen. Dann geht es weiter zügig abwärts in die Podgorica-Ebene, die bei 50 m liegt. Nach 94 km vom Grenzübergang wird Podgorica erreicht, und zwar jene Kreuzung, auf der alle Richtungen zusammenlaufen. Von Niksic nach PG herrscht relativ starker Verkehr.
Von PG bis Hani Hotit sind es 23 km teilweise schlechter, enger (4 m) und kurviger Straße. Besonders nachts läuft hier starker LKW-Verkehr (Bauziegeltransporte), zwingt zum Teil zu gefährlichen Ausweichmanövern an der Steilkanten der „Straße“.
Die versprochene Sanierung der 39 km vom Grenzübergang bis Shkodra wurde verschoben, unklar, bis wann wirklich. Es ist unglaublich, wie nachlässig dieser wichtige „Europa-Korridor“-Übergang behandelt wird.
Die zeitliche Bilanz hatte ich weiter oben schon mal gezogen: In verkehrsschwachen Zeiten sind es vom Nordabzweig bei Dubrovnik bis Tirana – Skanderbeg-Platz an der Küste entlang (also über Muriqan) 260 km, 4:45 Stunden, über Vilusi 322 km/4:45 Stunden. D.h. in verkehrsschwachen Zeiten lohnt die Strecke zeitlich überhaupt nicht, die Kilometer sind mehr. Anders ist das im Sommer, da kann sich die Zeit an der Küste entlang bekanntlich schnell verdoppeln, bei Andrang an den Übergängen leicht vervielfachen. Dann fährt man über Vilusi sicher günstiger.