fridolin
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Strassenverhältnisse Theth/Valbona Tal/Küste

Mo, 04. Aug 2008, 10:49

Ich plane im September für drei Wochen mit eigenem PKW (ein alter Ford Escort) durch Albanien zu fahren und hätte dazu ein paar Fragen an die erfahrenen Albanien-Reisenden in diesem Forum:

Weiß jemand in welchem Zustand die Straße über Koplik und Boga nach Theth derzeit ist. Ist diese Strecke Eurer Einschätzung nach mit einem PKW zu bewältigen?

Wie sieht’s mit der Route via Koman Stausee und Fähre und dann weiter ins Valbona Tal aus; ist diese Strecke PKW tauglich? Wer hat schon mal die Überquerung zu Fuß via Ragram nach Theth gemacht? Kann jemand einen lokalen Bergführer dort empfehlen?

Ich hab im Forum gelesen, dass die Küstenstraße zwischen Sarande und Dhermi derzeit eine einzige Baustelle ist. Gibt’s da Erfahrungsberichte wie weit die dort sind, bzw. ob man mit einem PKW durchkommt?

Bin gespannt auf Eure Einschätzung!
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

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Etap
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Mo, 04. Aug 2008, 21:17

Hallo Fridolin,
Also die Strasse bis Boge ist mehr oder weniger Asphaltiert doch dann ist es eigentlich auch Endstation für einen normalen PKW.

Wegen der Reiseführung könnte ich dir ein Paar Tel. Nr. geben.

fridolin
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Teth

Di, 05. Aug 2008, 18:46

Hallo Etap,
danke für Deinen Hinweis, sowas in der Art hab ich leider befürchtet. Für Kontakte wär ich sehr dankbar, Du kannst Sie mir auch gerne direkt mailen (fridolin.krausmann@uni-klu.ac.at)!

M+R
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Mi, 06. Aug 2008, 0:56

Hallo,

ich war ja gerade wieder 4 Wochen unten,( hab mal ein paar Bilder angehängt.)

Wenn Du dein Auto kennst und mutig bist kommst Du sicher auch bis Teth-
ist aber ab Boge anstrengend , ich würde sagen nach Teth Richtung Süden/Skodra ist für Pkw definitiv Schluss.

Koman bis ins Valbonatal ist eine deutlich bessere Piste

vom Vabona nach Teth wandern ist in dem Fall das Beste- dann musst Du nicht von Boga fahren :)
Hier eine Nummer wo Du einen Bergführer erwischst :
Ist der Besitzer des absolut sehenswerten Museumsrestaurants Tradita in Skodra (spricht gut französisch und etwas englisch)
.022-40537 (Chef verlangen) führt selbst und kennt Führer.
Ist absolut vertraueswürdig, seriös und hilfsbereit , ich bin jedes Jahr
mehrfach dort und lasse sogar ab und zu mein Auto dort stehen.

Küstenstraße aktuell machbar , aber auch seehr grenzwertig gewesen.


beste Grüße
Robby


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Versorgung des Dieselmotors (natürlich Merzedes) welcher die Fähre des nächsten Bildes antreibt.

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Nächstes Jahr starten wir wieder in diesen traumhaften Offroadurlaub
immer unterwegs :)

fridolin
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Mi, 06. Aug 2008, 18:06

hallo robby,

vielen dank für die hinweise und die tollen fotos! das war ja eine beeindruckende tour, ich kanns kaum erwarten!

Hast Du auch den Namen von dem Kontakt in Skodra?

Ich würd die Küstenstrasse gerne von Vlora kommend über den Llogoraja Pass zumindest bis nach Himara fahren - hast Du eine Ahnung wie es dort im Augenblick aussieht?

Danke!
fridolin

M+R
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Mi, 06. Aug 2008, 20:13

Hallo,

Nein den Namen habe ich nicht, er ist einfach der Chef der Restaurantes.
Ruf nur einfach an, dann sagt man Dir wann Du ihn erreichen kannst.
Und er wird Dir eine Lösúng anbieten z.B. Minibus bis Valbone dann Tagesmarsch bis Thet dann Minibus wieder nach Skodra- oder so.
Es ist ein 2-max 3-tages ausflug mit Übernachtung und sehr lohnend
Auto kann bei Ihm auf dem Hof bleiben.

Aktueller Zustand Küstenstraße wirklich sehr grenzwertig, mindestens 10 kilometerlange Baustellen mit täglicher Veränderung
Ich würde es jedem fast mit PKW fahren, der nicht tiefergelegt ist.
Aber das würden eben nur wenige Deutsche tun, ich kenne die Reaktionen meiner Mitreisenden :)) , es darf Dir Dein Auto einfach nicht zu schade sein und zur Not musst Du mal mit der Schaufel etwas ausgleichen.
Bist Du ein bischen Abenteurer , dann fahre es , denn die Strecke an sich ist toll.
Meine Kennnis des aktuellen Zustandes ist knapp 3 Wochen alt

Herzlich Robby
immer unterwegs :)

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Lars
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Re: Strassenverhältnisse Theth/Valbona Tal/Küste

Mi, 06. Aug 2008, 21:35

schöne Bilder, danke!
fridolin hat geschrieben:Weiß jemand in welchem Zustand die Straße über Koplik und Boga nach Theth derzeit ist. Ist diese Strecke Eurer Einschätzung nach mit einem PKW zu bewältigen?
bis Boga frisch asphaltiert (zumindest die letzten Kilometer frisch), danach würde ich sagen: eher nein. Die Chance, dort etwas kaputt zu machen, ist sehr gross.
fridolin hat geschrieben:Wie sieht’s mit der Route via Koman Stausee und Fähre und dann weiter ins Valbona Tal aus; ist diese Strecke PKW tauglich? Wer hat schon mal die Überquerung zu Fuß via Ragram nach Theth gemacht? Kann jemand einen lokalen Bergführer dort empfehlen?
Die Strecke bis zur Fähre ist asphaltiert. Auch Fierza bis Bajram Curri ist asphaltiert. Danach wird es holprig, mit Geduld aber machbar.

Den Weg Valbona-Theth bitte nur alleine begehen, wenn man sehr bergerfahren ist. Der Weg ist nicht immer zu erkennn und es gibt einige gefährliche Stellen. Ausserdem dauert es doch gut und gerne 8 Stunden (inkl. Rast). Es dürfte evtl. schwierig und recht teuer sein, jemanden spontan vor Ort in Valbona zu finden, der einen führt. Ist aber wirklich sehr schön.
fridolin hat geschrieben:Ich hab im Forum gelesen, dass die Küstenstraße zwischen Sarande und Dhermi derzeit eine einzige Baustelle ist. Gibt’s da Erfahrungsberichte wie weit die dort sind, bzw. ob man mit einem PKW durchkommt?
...
Ich würd die Küstenstrasse gerne von Vlora kommend über den Llogoraja Pass zumindest bis nach Himara fahren - hast Du eine Ahnung wie es dort im Augenblick aussieht?
Baustellen sind zwar sehr mühsam in Albanien - vor allem wohl, wenn sie so endlos lang sind - müssten aber in der Regel befahrbar sein. Unter Umständen ist es jetzt im August mit dem ganzen Verkehr noch etwas noch-anstrengender.
Vlora bis Himara müssten aber mehrheitlich gemacht sein (zumindest bis über den Pass). Aber alles ohne Gewähr für diese Strecke.

Mashakur
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Re: Strassenverhältnisse Theth/Valbona Tal/Küste

Sa, 09. Aug 2008, 19:46

Lars hat geschrieben: Baustellen sind zwar sehr mühsam in Albanien - vor allem wohl, wenn sie so endlos lang sind - müssten aber in der Regel befahrbar sein. Unter Umständen ist es jetzt im August mit dem ganzen Verkehr noch etwas noch-anstrengender.
Vlora bis Himara müssten aber mehrheitlich gemacht sein (zumindest bis über den Pass). Aber alles ohne Gewähr für diese Strecke.

Ich stehe vor der selben Überlegung:
Werde über Tirane --> Kavaje --> Fier --> Gjirokaster --> nach Sarande (und Butrinti) fahren....diese Strecke soll ja problemlos (falls ich mich nicht verlesen habe?!) sein.

Dann wollte ich mir aber die südliche Küste von Süden kommend ansehen/rückbefahren. Mein VW-Bus hat eine angenehme Höhe, frag mich aber, wie viel von der Strecke zwischen Sarande --> Himare --> Vlore für Reifen und Achsen ein Martyrium ist? Bzw. wie steil in Verbindung mit schlechter Unterlage der Pass ist.

Klarerweise ist relevant, wie die Straßenbeschaffenheit im Verhältnis zu den "landschaftlichen Sehenswürdigkeiten" zu beurteilen ist (diesen Streckenabschnitt hab ich noch nicht "theoretisch" erforscht?!).


PS.:
Als unwissender Germanist habe ich eine Frage, auch wenn`s mir peinlich ist, da sicher schon tausendmal hier im Forum gestellt: Was bedeutet das Superskript (Doppelpunkt) über dem /e/ am Ende der Städtenamen? (bzw., welche lautliche oder grammatikalische Veränderung bewirkt es?)

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Lars
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So, 10. Aug 2008, 1:02

der grosse Pass ist problemlos - aber auch sonst kann es schön rauf und runter gehen. Fahr nach Saranda, hör dich dort um, dividiere die albanische Dramaturgie durch zwei und entschiede dann. :wink:

Lass uns wissen, wie es war. Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass der landschaftliche Reiz doch einiges der Strapatzen kompensiert. Sicherlich mühsamer, wenn man es eilig hat oder ein grosses Fahrzeug.


Und nun, zu dem, das eigentlich hierhin gehörte: das ë in der albanischen Sprache – findet sich nicht nur am Wortende – ist ein eigenständiger Buchstaben (wie auch ç, sh, gj, dh, th, ll, nj, xh, zh) und wird meist als stummes e oder gar nicht gesprochen. In einzelnen Fällen oder betont oder je nach Dialekt kann das aber abweichen.
Und wenn wir schon beim Thema Städtenamen sind, nehme ich deine nächste Frage gleich mal vorweg: Im Albanischen zeigt es sich am Wortende, ob ein Substantiv bestimmt oder unbestimmt ist – und dies kommt auch bei Namen vor. So gibt es neben Tirana auch die Form Tiranë, neben Saranda und Shkodra auch Sarandë und Shkodër und neben Durrës und Shijak auch Durrësi und Shijaku (und neben Lars auch Larsi). Im Deutschen verwenden wir meist die unserer Zunge naheliegendere Form (bestimmt, wenn auf -a endend (weiblich), unbestimmt, wenn auf Kosonant endend (männlich)), also Himara, Vlora, Tirana, Fier, Butrint, Elbasan. etc.

Ralf K.
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Re: Strassenverhältnisse Theth/Valbona Tal/Küste

Do, 14. Aug 2008, 15:44

fridolin hat geschrieben:Ich plane im September für drei Wochen mit eigenem PKW (ein alter Ford Escort) durch Albanien zu fahren und hätte dazu ein paar Fragen an die erfahrenen Albanien-Reisenden in diesem Forum:
Die bisherigen Antworten kann ich im Prinzip bestätigen. Wir kommen gerade "ganz frisch" aus Albanien zurück, wo wir mit zwei Enduros (LC4) unterwegs waren.

Von Koplik nach Boga geht's problemlos auf Asphalt, teils sogar ganz neu und richtig eben. Von Boga nach Theth würde ich mit einem Escort abraten. Denn dem fehlt die Bodenfreiheit. Von Theth in südliche Richtung nach Shkoder zu fahren ist noch mal deutlich anspruchsvoller für das Fahrzeug, also Enduro oder 4*4, auch wenn man dort vereinzelt Mercedes W123 u.ä. fahren sieht.

Die Strecke von Shkoder nach Koman zur Fähre hat nur wenige kleine Schotterstückchen, die mit PKW problemlos zu meistern sind, wenn man immer und in jeder Kurve darauf gefaßt ist ...

Von der Anlegestelle in Fierze geht es zunächst über 3km Schotter meist einspurig. Machbar. Fahren ja alle anderen PKW auch. Die Straße nach Bajram Curri ist gut ausgebaut und übrigens weiter zur Grenze sogar in sehr gutem Zustand. Ab Bajram Curri ins Valbona-Tal ist's asphaltfrei. Noch. Denn im ersten, engen Teil des Tals werden derzeit Stützmauern gebaut, und es sieht ganz danach aus, wie wenn im Anschluß Asphalt folgt. Momentan ist's jedoch Baustelle mit Baustellenschotter. Dahinter ist der Weg bis Valbona problemlos mit einem PKW zu bewältigen. In Valbona fährt man am "sozialistischen Denkmal", der Hotelruine, vorbei und kann noch rund 1km weiterfahren, bis der Weg ins Flußbett führt. Da ist recht bald Schluß für normalhohe PKW. An dieser Stelle findet sich übrigens eine Privatunterkunft am anderen Flußufer, gekennzeichnet mit einem Hotelschild. BTW sehr nette Leute.

Eine weitere Übernachtungsgelegenheit gibt's im Valbone-Tal auch schon vorher. Ein Schild "Hotel, Camping" weist nach links zu einem Anwesen nahe dem Hauptweg. Koordinaten kann ich zuhause raussuchen.

Mit Enduro oder 4*4 kann man in diesem Tal übrigens noch etliche km auf dem Weg im Flußbett fahren, vermutlich gehören die Häuser am Talende dann zu Ragram. Empfehlenswert wg. der gigantischen Landschaft.

Gruß, Ralf

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