Um euch mal einen Einblick zu geben, wie komplex die Indogermanistik ist und welche lebenden und toten Sprachen sie tatsächlich umfasst,hier mal der komplette Stammbaum der idg. Sprachen:
http://www.geocities.com/pliptimo/SprSt ... m#Italisch
Danke, Sandy!Sandy hat geschrieben: Beispiel:
leider habe ich hier nicht die ganzen Sonderzeichen zur Verfügung, die ich eigentlich bräuchte. Also muss ich es ohne diese tun.
alb. mjell geht zurück auf das idg. meluo (Vgl. althochdt. 'Melo', neuhochdt. 'Mehl')
alb. ujk geht zurück auf altalb. ulk geht zurück auf idg. ulkwo-
alb. pesë geht zurück auf idg. penkwe
Was ganz auffällig ist: aus idg. s am Wortanfang wurde im alb. häufig zu gj:
gjalpë geht zurück auf idg. selpos
gjak geht zurück auf idg. sokwo
gjallë geht zurück auf idg. soluo
[/b]
Eine Frage zum "voruralbanisch", warum ist voruralbanisch bis auf 500. n.Ch begrenzt?Sandy hat geschrieben: 1.Urindogermanisch
2. Indogermanisch (ca. 4000 v. chr.)
3. Voruralbanisch (ca. 500 n.Chr.)
4. Uralbanisch (ca. 1000 n.Chr.)
5. Altalbanisch (ca. 1500 n.Chr., siehe Matrënga 1592, Buzuku 1555)
6. Neualbanisch (19./20. Jahrhundert)
[/b]
-) Wo ist/sei die Urheimat der Indogermanen?Sandy hat geschrieben:Die indogermanische Sprache ist eine rekonstruierte Sprache, d.h. es gibt keine schriftlichen Belege für ihre Existenz! Sie lässt sich aber auf eine Urform zurückführen, indem man von allen indogermanischen Sprachen die jeweils älteste Form nimmt, diese Formen miteinander vergleicht und somit dann die ursprüngliche indogermanische Form ermittelt.[/b]
Das ist jetzt sehr einfach formuliert, aber das ganze ist ziemlich kompliziert.
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Habe mich da wohl etwas undeutlich ausgedrückt. 500 n.Chr. bedeutet eigentlich nur, dass man bis ca. 500 n.Chr. vom Voruralbanischen spricht. Ein Fehler meinerseits, dass ich das nicht deutlicher erklärt habe. Natürlich hat die Sprache schon lange davor existiert. Nur wann genau sie sich entwickelt hat, ist eben nicht feststellbar.Viktor hat geschrieben:Eine Frage zum "voruralbanisch", warum ist voruralbanisch bis auf 500. n.Ch begrenzt?Sandy hat geschrieben: 1.Urindogermanisch
2. Indogermanisch (ca. 4000 v. chr.)
3. Voruralbanisch (ca. 500 n.Chr.)
4. Uralbanisch (ca. 1000 n.Chr.)
5. Altalbanisch (ca. 1500 n.Chr., siehe Matrënga 1592, Buzuku 1555)
6. Neualbanisch (19./20. Jahrhundert)
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Norber Jokl schreibt:
... das Albanisch die Sprache eines Volkes ist, das schon im Altertum, '''und zwar sowohl in vorrömischer''' als auch in römischer Zeit mit dem Griechischen in sprachlichem Austausch stand....
egnatia hat geschrieben:-) Wo ist/sei die Urheimat der Indogermanen?Sandy hat geschrieben:Die indogermanische Sprache ist eine rekonstruierte Sprache, d.h. es gibt keine schriftlichen Belege für ihre Existenz! Sie lässt sich aber auf eine Urform zurückführen, indem man von allen indogermanischen Sprachen die jeweils älteste Form nimmt, diese Formen miteinander vergleicht und somit dann die ursprüngliche indogermanische Form ermittelt.[/b]
Das ist jetzt sehr einfach formuliert, aber das ganze ist ziemlich kompliziert.
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-) Gab es ein Urindogermanisches Volk?
-) Gab es eine Urindogermanische Kultur?
...
das Wort für "Mehl" ist hier gemeintegnatia hat geschrieben:Danke, Sandy!Sandy hat geschrieben: Beispiel:
leider habe ich hier nicht die ganzen Sonderzeichen zur Verfügung, die ich eigentlich bräuchte. Also muss ich es ohne diese tun.
alb. mjell geht zurück auf das idg. meluo (Vgl. althochdt. 'Melo', neuhochdt. 'Mehl')
alb. ujk geht zurück auf altalb. ulk geht zurück auf idg. ulkwo-
alb. pesë geht zurück auf idg. penkwe
Was ganz auffällig ist: aus idg. s am Wortanfang wurde im alb. häufig zu gj:
gjalpë geht zurück auf idg. selpos
gjak geht zurück auf idg. sokwo
gjallë geht zurück auf idg. soluo
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Das ist sehr interessant für mich! Beim lesen dieser Erläuterung, kamen mir so viele Fragen auf. Ich möchte hier nächer nur auf die Frage eingehen:
1-) ist das Wort "mjell " = "miell" für Mehl gemeint, oder/ose ist das Verb "mbjell säen"? ...
Ova heist nicht burg, sondern das "Kos" bzw. "kass" bzw. Casstle...so wie in Spanien Kastilien. "Battle of Kassova" http://books.google.ch/books?id=XwsIAAA ... lr=&pgis=1Baton84 hat geschrieben:auf welche sprache ist ova = burg?
Was die Urheimatfrage betrifft, ist das, was Tomcat oben angeführt hat treffend: Die Forschung ist sich bis heute nicht einig, wo die Urheimat der Indogermanen liegt.egnatia hat geschrieben:-) Wo ist/sei die Urheimat der Indogermanen?Sandy hat geschrieben:Die indogermanische Sprache ist eine rekonstruierte Sprache, d.h. es gibt keine schriftlichen Belege für ihre Existenz! Sie lässt sich aber auf eine Urform zurückführen, indem man von allen indogermanischen Sprachen die jeweils älteste Form nimmt, diese Formen miteinander vergleicht und somit dann die ursprüngliche indogermanische Form ermittelt.[/b]
Das ist jetzt sehr einfach formuliert, aber das ganze ist ziemlich kompliziert.
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-) Gab es ein Urindogermanisches Volk?
-) Gab es eine Urindogermanische Kultur?
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Vielen Dank, dass du Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten! Ja, das Thema interessiert mich wirklich sehr...Sandy hat geschrieben: Ich möchte das Thema jetzt nicht zu sehr vertiefen. Ich denke, du hast das verstanden, was ich sagen will.
Ich hoffe, ich konnte deine Fragen halbwegs beantworten.
Finde es übrigens schön, dass dich das Thema so interessiert. Solltest du noch weitere Fragen haben, dann immer her damit!
Sehr schön, danke für deinen Beitrag.Sandy hat geschrieben:Wenn man die Entwicklung vom Urindogermanischen zum Albanischen betrachtet, dürfte es in etwas in etwa so aussehen:
1.Urindogermanisch
2. Indogermanisch (ca. 4000 v. chr.)
3. Voruralbanisch (ca. 500 n.Chr.)
4. Uralbanisch (ca. 1000 n.Chr.)
5. Altalbanisch (ca. 1500 n.Chr., siehe Matrënga 1592, Buzuku 1555)
6. Neualbanisch (19./20. Jahrhundert)
Danke! Nun gut, aber das Wort kommt ins Albanische in verschiedenen Variationen vor z.B:Sandy hat geschrieben:
das Wort für "Mehl" ist hier gemeint
Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: die "äußeren" Merkmale der Sprache lassen das Albanische dem Indogermanischen zuordnen. So sind beispielsweise die Zahlwörter und Pronomina ganz "typisch" indogermanisch. Auch das Kasussystem lässt sich auf das Indogermanische zurückführen. Natürlich hat sich fast jede indogermanische Sprache anders entwickelt, sodass nicht für jede Sprache alle Merkmale zu 100% erfüllt sind. Typisch für alle indogermanischen Sprachen ist z.B. die Existenz von maskulin, feminin und neutrum. Auch wenn im Albanischen nur noch wenige Neutrumwörter existieren, so kann man bereits in altalbanischen Texten erkennen, dass es früher deutlich mehr Neutrumwörter gegeben hat.Baton84 hat geschrieben:Sehr schön, danke für deinen Beitrag.Sandy hat geschrieben:Wenn man die Entwicklung vom Urindogermanischen zum Albanischen betrachtet, dürfte es in etwas in etwa so aussehen:
1.Urindogermanisch
2. Indogermanisch (ca. 4000 v. chr.)
3. Voruralbanisch (ca. 500 n.Chr.)
4. Uralbanisch (ca. 1000 n.Chr.)
5. Altalbanisch (ca. 1500 n.Chr., siehe Matrënga 1592, Buzuku 1555)
6. Neualbanisch (19./20. Jahrhundert)
Ich sehe aber immer noch nicht ein, wieso Indogermanisch die Wurzel ist? Welche Anhaltspunkte beweisen dies?
man teilt die sprachliche entwicklung in bestimmte perioden ein, und zwar immer dann, wenn es eine bedeutende veränderungen gab.Viktor hat geschrieben: Eine Frage zum "voruralbanisch", warum ist voruralbanisch bis auf 500. n.Ch begrenzt?
Norber Jokl schreibt:
... das Albanisch die Sprache eines Volkes ist, das schon im Altertum, '''und zwar sowohl in vorrömischer''' als auch in römischer Zeit mit dem Griechischen in sprachlichem Austausch stand....
[/quote]kesulkuqja hat geschrieben:@viktor
meinst du vielleicht die begrenzung in die andere richtung, also die zeit zwischen voruralbanisch und indogermanisch?
also die indogermanisten sagen dazu, dass dazwischen das spätindogermanische steht, das keine einheitliche sprache war, sondern schon dabei ist sich in viele dialekte und sprachen zu spalten, die später sprachen wie altgiechisch, latein usw. werden sollten. Hier gehört dann auch das voruralbanische hin.
1.Urindogermanisch
2. Indogermanisch (ca. 4000 v. chr.)
3. Voruralbanisch (ca. 500 n.Chr.)
4. Uralbanisch (ca. 1000 n.Chr.)
5. Altalbanisch (ca. 1500 n.Chr., siehe Matrënga 1592, Buzuku 1555)
6. Neualbanisch (19./20. Jahrhundert)
was versteh ich nicht? Demnach müsste es doch einen Vor voruralbanisch geben, dass bei ca. 20.n Chr. bzw. 0 liegt.man teilt die sprachliche entwicklung in bestimmte perioden ein, und zwar immer dann, wenn es eine bedeutende veränderungen gab.
das voruralbanische endet mit dem eindringen der ersten lateinischen lehnwörter.
das uralbanische endet mit der dialektspaltung gegisch / toskisch usw