«Ich sagte ihm, er solle nicht schiessen»
Der mutmassliche Täter, der am Sonntagabend in Kümmertshausen TG den 18-jährigen Fabio K. erschossen hat, hat seine Waffe schon einmal gegen einen Jugendlichen eingesetzt. Dieser kam mit einer Platzwunde davon.
Die Geschichte liegt anderthalb Jahre zurück. Doch seit letztem Sonntag, als der 18-jährige Automechaniker-Lehrling Fabio K. beim Schulhaus Kümmertshausen erschossen wurde, ist sie aktueller denn je. Denn der mutmassliche Täter Ulrich F. und sein Sohn spielten schon damals die Hauptrolle.
Im Sommer 2006 vergnügten sich P. E. (Name der Redaktion bekannt) und seine Kollegen in Amriswil am Weiher, als plötzlich der Sohn von Ulrich F. mit seinen Kollegen auftauchte. «Er hat angefangen, mich mit Bierflaschen zu bewerfen und er war betrunken», erinnert sich P. E. Er habe die Sache «relativ locker» gesehen, «er hat uns ja nicht getroffen». Doch der Sohn hatte offenbar nicht genug, und «warf weiter Bierflaschen», erinnert sich P. E. Darauf setzte sich der Amriswiler zur Wehr. «Ich nahm eine Bierflasche und traf ihn.»
«Ich bring dich um, du Scheisss-Jugo»
Dann wurde es plötzlich ernst. «Er nahm sofort sein Handy und telefonierte. Ich dachte, er rufe die Polizei». Doch P. E. irrte sich. «Kurz darauf kam der Vater in seinem weissen Mercedes angefahren. Er stieg aus und fragte, wer das gewesen sei.» Der heute 17-jährige P. E. meldete sich. «Er kam auf mich zu, nahm seine Waffe und richtete sie auf mich. Dann sagte er: 'Ich bring dich um, du Scheisss-Jugo'», erzählt P. E. «Ich sagte ihm, er solle nicht schiessen. Dann nahm er seine Waffe und schlug damit gegen meinen Kopf. Er warf mich zu Boden, ging weiter auf mich los. Zum Schluss sagte er in seinem Hochdeutsch: Nur ein toter Jugo ist ein guter Jugo.»
P. E. erlitt bei der Auseinandersetzung eine Platzwunde am Kopf und einen Schnitt an der Hand. «Eine Nachbarin hat die Szene von ihrem Balkon aus verfolgt und die Polizei gerufen.» Als diese eintraf, war der Täter bereits wieder davongebraust.
Polizei will weder bestätigen noch dementieren
Die Thurgauer Kantonspolizei will nicht gross auf den Vorfall eingehen. Polizeisprecher Daniel Meili bestätigte, dass der 45-Jährige «in den letzten Jahren» in einen Vorfall verwickelt war. Ob es sich auch um den Vorfall am Weiher handelt, wollte Meili weder bestätigen noch dementieren.
Der Fall scheint die Polizei aber zu interessieren. P. E. wird am Freitagnachmittag von der Polizei als Zeuge befragt, wie dieser sagt. Meili sagt dazu: «Es werden derzeit viele Zeugen geladen.» Ob es sich auch um P. E. handelt, wollte er nicht sagen. Meili: «Namen nennen wir keine.»
Der Vorfall am Amriswiler Weiher passt ins Bild diverser Zeugenaussagen, die in verschiedenen Medien über Ulrich F. gemacht wurden. Darin wurde der Familienvater als «aufbrausend und jähzornig» beschrieben. An seinem Arbeitsort am Bahnhofskiosk in Romanshorn soll er zudem Kunden verbal bedroht haben. Gegenüber seinen Kindern soll er einen extremen Beschützerinstinkt gehabt haben.
http://www.20min.ch/news/stgallen/story/12235129
Der Typ war ja krank.
Seinen Sohn sollte man richtig verprügeln weil er immer wieder seinen Vater anrief.
Jetzt soll er ihn noch anrufen!!!
Wenn eine Frau schweigt,sollte man sie nicht unterbrechen.
Rechtschreibfehler absichtlich!