Es fällt mir schwer sowas auszusprechen und eigentlich ist dieser Zustand traurig,aber ich kann meine Gedanken zu diesem Thema zutreffender in deutscher Sprache kundtun als in meiner eigenen albanischen Sprache...
Wenn ich unsere Gesellschaft und das Leben vor dem Krieg, im Krieg und nach dem Krieg analysier, prallen für mich 2 Welten zusammen, 2 Welten die verschiedener garnicht sein könnten!
Die persönliche Empfindung vor dem Krieg im Kosove, war für mich eine Mischung aus Zusammenhalt, Brüderlichkeit und Herzlichkeit unter uns Albanern. Wenn die Segelohren-Paramilitärs wieder einen wegen nicht angetrettener Militärschule oder politischer Aktivität verfolgten und einbuchten wollten, wurde man in der Nachbarschaft versteckt und die Milorads zogen mit aufgetischten Lügen wieder ab.Mit unserem geschätzten Rugova als President zogen wir alle für die albanische Sache an einem Strang und hielten über Jahrzehnte hinweg hinter ihm.Unsere Sprache und Geschichte,Traditionen und Gebräuche waren unser Heiligtumm.Wir holten uns Prügel ein, wenn wir in der Öffentlichkeit unseren Adler irgendwo preisten, oder in albanisch den serbischen Blaubären mit Tarnanzügen Antwort gaben.Was uns aber in den Jahren der Unterdrückung immer geholfen hat unsere Identität zu bewahren, war zum einen der versteckte albanische Privatunterricht, die Studentenbewegungen und zum anderen die frewilligen Finanzen der Diasporaalbaner,die unseren Parallelstaat erst möglich machten!Nicht zu vergessen ist, dass uns unsere Eltern mit albanischer Literatur und Bildern von Klein auf immer vermittelten was wir sind und welch grossbedeutende Männer und Frauen unsere Nëna Shqiptare hervorgebracht hat.
Im Krieg war dieses Phänomen der Brüderlichkeit und des Zusammenhaltes noch deutlicher zu spüren. Ich habe mir damals immer oft gewünscht, ein Teil unserer tollkühnen und furchtlosen Truppe zu sein, und auch wenn ich vll dabei ne Kugel abgekriegt hätte, so hätte ich immer in den letzten Momenten meines Atemzuges vor Augen gehabt, wie ich meine bedrückte Machtlosigkeit mit dem Gewehr der Befreiung getauscht habe, um unser Land,unser Volk und unsere Kultur vor dem barbarischen Untergang zu bewahren!naja
Die langersehnte Befreiung und der Frieden brach über uns wie ein herbeigerufener Glücksfall hinein! Alle hatten auf diesen Moment gehofft, aber niemand daran geglaubt.Jeder war froh, einfach wieder albanische Erde unter seinen Füssen zu spüren.Niemand erwartete, dass man innerhalb kürzester Zeit mit einem Dach über den Kopf, Strom und Wasser bedient wird,doch aus Tagen wurden Monate, aus Monate Jahre, und heute ist es reine Routine geworden, dass man mit Kerzenlicht duschen muss, dass man das Essen auf den Holzoffen kochen muss und dass man in der asphaltierten Hauptstrasse mit Schlaglöchern rechnen muss.
Die Unmik kam mit den Aushängeschildern im Gepäck, Frieden und eine angstlose, gesicherte Zukunft für unser Land hereinzutragen, doch was sie unter dem Vorhang der Freiheit verdeckte, waren die eingebrandmarkten Ziele wie langjährige Fremdüberwachung und Fremdbestimmung, rücksichtsloser Kapitalismus, Egoismus und die Zerstückelung unseres Landes. Und was das schlimmste dabei ist, in unserer Gesellschaft vollzieht sich seit der Beendigung des Krieges ein noch nie dagewesener schleichender Wertezerfall ..
Heute arbeiten Brüder nicht miteinander, sondern gegeneinander, teilen sich nich das Brot sondern versuchen das grössere Stück des Kuchens abzukriegen. Im Parlament ergattern sich Parlamentarier jede Woche nur für's Sessel besetzen 150€, da ist wohl klar dass ein Herr Daci nicht seinen Sitz verlassen wollte. Ein Arzt in einer Klinik in Prishtina, nur für die Unmik-Leute bedacht, verdient einen Monatslohn von 1000 €, mit den luxuriösesten Arbeitsbedingungen, für dieses Geld schufftet ein Anderer mehrere Monate, wenn sogar nich Jahre, unter miserablen Arbeitsbedingungen!warum ist die Kluft zwischen Arm und Reich so gross?
Heute reicht man einem Albaner, einem Bruder nicht mehr die Hand, weil man ihn als nicht gleichwertig ansieht, da man mehr Geld und mehr Statussymbole besitzt, studiert hat oder einfach Vorurteile über die anderen Regionen hat, obwohl die grösste Gleichwertigkeit darin besteht, als Albaner diese Welt erblickt zu haben! Shkolla apo Paraja nuk të ben Njeri, por Karakteri edhe Ndjenja e përzemërt
Heute wollen alle von diesem einzigen Flecken Erde,wo man heimatliche Luft einhaucht und die Arme vor lauter Vaterlandsliebe und Heimatgefühl frei ausbreiten darf, weg um hinaus in die westliche Welt seine materiellen Bedürfnisse zu befriedigen, aber den Preis, den sie bezahlen wird ihnen erst um Jahre später richtig bewusst.Wir, die im Heimatland zwar das Glück hatten geboren zu werden, allerdings das Unglück hatten in der Diaspora die Jugend zu verbringen, kennen dieses Gefühl der Ferne, dieses Gefühl der Schwäche und der Freudlosigkeit in Momenten wo dich das Gefühl der heimatlichen Sehnsucht überschwemmt! Në Mergim i huaj, mundohem të harojm Atdheun edhe të largojm Mendjet të Mallit, per me pas ma lehtë Parajen e rrejshmë me ndjek,por zemra zbulon vullnetin edhë ndjenjen, ne gjumin e thellë t'pergjigjet
Der Onkel meiner Mutter wurde letzten Monat vor seinen Haustoren nicht von serbischen Kugeln durchsiebt, nein, es waren albanische..Vor den Augen seines 6-Jährigen Sohnes verblutete er. Er hatte niemandem etwas zu Leide getan, im Gegenteil, er verhalf Leuten umsonst zum Brotgeld,doch sein Verhängnis war, dass er immer nach mehr Erfolg und Ruhm strebte.. Kann man es diesem albanischen Jungen jetzt Übel nehmen, wenn er unseren goldenen Regeln von Brüderlichkeit und Zusammenhalt keinen Glauben mehr schenkt?
http://www.kohavision.net/web/koha/inde ... &Itemid=40
Ich war über den Winterferien im Kosovë, Als ich mit meinen Cousinen rausging und durch die Strassen von Prizren schhlenderte, hupten nicht nur junge, sondern auch vorbeifahrende in die Jahre gekommene ältere Albaner meinen Cousinen nach, ich stand einfach verdutzt dar und war fassungslos!Meine Cousinen sind noch nicht mal annähernd so angezogen, dass man meinen müsste, sie brauchten ein Gehupe. Kann man es diesen Mädchen verübeln, wenn sie den Glauben in den moralisch makellosen, respektvollen älteren weisen Albaner, dem seine Frau und seine Kinder mehr bedeuten, als seine pubertierenden Hirngespinnste, verloren haben? Wo bleibt die für ein lebenlang versprochene Treue, Ehre und Stolz eines albanischen Mannes?
übertrieben aufgetakelte, bis in die Ohrenspitzen geschminkte Neuzeit-Genta,Zanfina,Bleona-Albanerinnen halten auf der einen Hand ihre Lucky Strikes Zigarette und auf der anderen ihr Handy, gleichzeitig lächeln sie einen Barjungen an, der wegen Sprüche klopfen nach Atem ringt.
Wo bleiben die Albanerinnen, die ihre Werte und ihren glänzenen albanischen Charakter nicht wegen Schminke,Freizügigkeit und mehrfachem Partnerwechsel abgelegt haben?
Innerlich aufgewühlt und emotional aufgeladen, wartete ich nahe Shtimije auf den Bus, der mich zurück in die kalte,bedeutungslose Schweiz bringen sollte. Ich bemerkte einen aufrechtstehenden Stein der mit Schnee überdeckt war und mit Stangen umzingelt. Als ich mich näherte, sah ich dass es ein Denkmal war. Mit meiner durchgefroreren Hand säuberte ich die Namenstafel vom gehärteten Eisschnee weg. Als ich die Tafel las "Hier wurden 3 Reporter 1999 ermordet aufgefunden.." überkam mich ein tiefer stechender Schmerz, der meinen Körper und meine Seele wie eine Giftspritze für Minuten lahmlegte.Mein Atem wurde schwer und ich hatte das Gefühl als würde die seelische Last und das vergossene Blut dieser 3 Opfer mich geradezu erdrücken...aber auch etwas anderes erdrückte mich und liess mich nich geregelt atmen:Wie der Schnee dieses Denkmal, dass die Schrecken dieses Krieges wieder hervorwühlte, mit seiner Masse bedeckte und in der Weite der Landschaft vor den in Tränen ermüdenden Augen verbergte, so hat sich 10 Jahren danach ein grauer Schleier über die Köpfe der Leidtragenden des Krieges gelegt und die Sicht der Seele versperrt.Der schreckliche Krieg ist in weite Entlegenheit verschwunden, jeder hat und will vergessen, jeder will sich nich an diese schmerzliche Erinnerung zurückbesinnen, obwohl eigendlich das Leid dieses Krieges in unserem Unterbewusstsein schlummert und unsere Taten und Wörter charakterisieren...
Plaga e Zemres nuk mund te kuroj,
Plaga e zemres do te jet gjithmon si siluete ne jeten tende,
gjersa zemra ka goditje..
Gib deine Träume niemals auf. Wenn du sie verloren hast, existiert noch der Körper, aber innerlich bist du längst tot.
Për të gjithë e në të gjitha pikëpamjet kam qenë e jam njeriu kot, i humbur.
Nostalgie wird durch heimatliche Luft gestillt.