An Amina:
Du hast geschrieben:
du hast zwar für dich erkannt das du geschehnisse nicht ändern kannst und somit akzeptiert, doch deinen vater hast du nicht akzeptiert.
Ich muss es akzeptieren, er ist ja mein Vater, genetisch gesehen. Aber ich fühle nichts, was ein Kind einem Vater gegenüber fühlen muss. Ich liebe ihn nicht, eher empfinde ich eine Abneigung ihm gegenüber. Alles das, was ihn ausmacht, weckt kein Interesse mehr in mir, durch die langen Jahre ist vieles verloren gegangen.
Du fragtest:
warum bist du immer zu diesem ergebnis gekommen?
was glaubst du hat ihm die augen geöffnet? ich meine, glaubst du das bei ihm etwas verborgen war, was nur durch so etwas heftiges geweckt werden konnte?
verzeih wenn ich dich jetzt so direkt frage, es ist keineswegs böswillig gemeint!!! aber besteht die möglichkeit das du dir das unbewußt wünschst das es so ist?
Für mich ist das Gottes Wille, weil sonst hätte mein Vater nie begriffen, dass man im Leben gewissen Verantwortung und Pflichten hat. Er legte auf gar nichts Wert. Er soll froh sein, dass er diesen Sohn hat. Er ist seine Rettung. Er hat ihm geziegt, dass er große Fehler gemacht hat. Und dass er sich jetzt zusammen reißen muss, und für seine Untaten gerade stehen und alles abbüßen. Amina, ich will hier nicht erzählen, was für Fehler. Wenn du es wüßtest, würdest du mich verstehen.
Sein Sohn hat ihm die Augen geöffnet. Das ist heftig, aber es musste so sein. Sein Sohn verdient eine größere Aufmerksamkeit, als ein normales Kind, er musste ihm das auch geben. Bei mir und meiner Mutter hat er eher Terror ausgeübt. Jeden Tag herrschte Krieg. Sein Sohn ist seine Chance sich zu bessern, sich seiner Vergangenheit schuldig zu bekennen.
Ich wünsche ihm das nicht, es IST schon geschehen, ohne, dass ich mir das gewünscht habe. Es ist seine Strafe, dass das Kind krank ist und ganzes Leben auf seine Hilfe angewiesen ist, dazu noch, das Wissen, dass das eigene Kind dadurch leidet. Er muss ein besserer Vater und Mann werden, er war gezwungen. Ich, als erwachsene Person, will nichts mehr von ihm, es ist zu spät. Ich will nur, dass er seine Fehler einmal vor meinem Gesicht zugibt und Reue tut, auch wenn er mir meine Mutter nicht mehr lebendig macht. GOTT soll ihm verzeihen! Ich kann es nicht, noch nicht. In jedem Streit sind 2 Menschen beteiligt, aber da hat kein Mensch das Recht, einen anderen in den Tod zu treiben. Und das hat er gemacht.
Jetzt, wo er alt ist, denkt er darüber nach, geht in eine Gemeinde, und warum? Er sagt, nur da findet er Ruhe und Unterstützung. Ja, sein Gewissen zerfrisst ihn! Reue empfindet er in seiner Seele, nur ausprechen muss er das noch! Ohne behinderten Sohn-keine Strafe-keine Reue!
Aber ich möchte jetzt nicht mein Leben zu dem Thema in dem Thread machen, kehren wir lieber zu dem eigentlichem Thema.
LG