hoval789
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 315
Registriert: Fr, 09. Sep 2005, 21:16

Über Ungarn, Serbien und Mazedonien nach Albanien

Do, 06. Okt 2005, 12:03

Liebe Freunde!

Schön langsam werden vielleicht einigen von euch meine Fragen auf den Geist gehen, aber ich überlege für meine Fahrt nächste Woche nach Albanien eine alternative Route und hätte um eure Meinung dazu gebeten:

Da ich am Montag beruflich in Wien zu tun habe, schwebt mir vor, gleich weiter mit dem Auto über Budapest, Szeged, Beograd, Nis, Skopje und Struga nach Albanien zu fahren.

Bedenken habe ich im Hinblick auf die wahrscheinliche Nachtfahrt (Sicherheitsproblem ?) durch Serbien und Mazedonien. Was sagt ihr dazu ?

Kann es Probleme an der Grenze geben ? Ich habe einen österreichischen Pass, jedoch mindestens 20 albanische Ein- und Ausreisestempel drinnen - könnte das die serbischen Grenzpolizisten zu nächtlichen Schikanen animieren ? Hat wer diesbezügliche Erfahrungen ?

Für Tipps und Hinweise dankt euch

hoval789
Pro Albania

lorenc ukgjini
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 1488
Registriert: Fr, 27. Mai 2005, 21:12

Do, 06. Okt 2005, 12:10

Also wenn du nach Ulqin, also Montenegro über die Grenze über lbanien willst, kann dir nichts passieren, denn von meinem Onkel weiss ich, der diese Strecke mehrmals fährt, manchmal täglich, dass ein Grenzpolizist der Montenegraner ein Albaner ist. Aber kann sein das dieser Ausgetausch wurde, aber probleme sollltest du keine bekommen.

Katja
Member
Beiträge: 53
Registriert: Di, 20. Sep 2005, 13:57

Re: Über Ungarn, Serbien und Mazedonien nach Albanien

Do, 06. Okt 2005, 13:05

Hallo,

also ich bin letztes Jahr diese Strecke mit meinen Eltern und meiner Schwester in den Kosovo gefahren. Wir haben von Dtl. bis nach Pristina ca. 26 Stunden gebraucht. Ich denke von Wien waren es so ca. 16 Stunden bis Nis. Wir waren allerdings auch 3 Fahrer. Alles in allem gab es keine Probleme. Wir sind Deutsche und hatten auch noch keine Stempel in den Pässen, die die Serben evtl. nicht mögen. Auf die Frage, wohin wir wollen, haben wir allerdings Bulgarien angegeben. Nur zur Sicherheit, denn kurz vorher kam es ja zu den Unruhen in Mitrovica.
Das einzige Problem war, dass mein Vater eine abgelaufene Grüne Versicherungskarte hatte und extra an der Grenze eine Versicherung für Serbien abschließen musste. Danach konnten wir passieren. Allerdings sind wir ganz früh morgens so um 6 Uhr eingereist.
Worauf du dann allerdings achten solltest ist, dass du dich strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten musst. Die Serben verstecken sich oft hinter irgendwelchen Brücken und kassieren dann ab. Wir haben ne Menge Polizei gesehen, wurden aber nie angehalten. Ansonsten ist die Autobahn/Schnellstraße von Szeged bis Nis ziemlich leer und läßt sich gut fahren. Die Beschilderung ist auch prima.
Fährst du allein, oder hast du jemanden zum abwechseln? Ich würde dir nicht empfehlen in Serbien eine Schlafpause einzulegen. Obwohl wir nördlich von Belgrad kaum andere Autos oder Menschen an der Autobahn gesehen haben. In Belgrad war das dann schon ganz anders. Wir haben kurz zum tanken und Toilette gehen gehalten und wurden sofort von serbischen oder Zigeuner-Kindern und Jugendlichen bedrängt. Das war ganz schön nervig und mir war auch etwas mulmig zumute. Wir haben dann auch alles Türen verriegelt. Ausserhalb der Stadt ging's dann wieder.

Also, alles in allem war die Fahrt recht ruhig und wir sind zügig vorangekommen.
Falls die Serben an der Grenze was wollen, sprechen die eh nur serbisch. Und wenn du dann nur auf Deutsch antwortest und denen klar machst, dass du nichts verstehst, denke ich nicht, dass du Probleme bekommst.

Achso, nochwas: Auf der Rückfahrt bin ich über die Serbisch/Ungarische Grenze gefahren und da war es mitten in der Nacht. Wir mussten nur kurz den Kofferraum aufmachen und das wars. Überhaupt keine Probleme. Die wollten nur wissen, ob wir Alkohol und Zigaretten dabei haben. Hab ich alles verneint und weiter gings.

Ich wünsche dir viel Erfolg und gute Reise!

Kannst ja dann mal berichten, wie es war.

Lieben Gruß

Benutzeravatar
Lars
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 9449
Registriert: So, 29. Dez 2002, 4:07

Re: Autoput

Do, 06. Okt 2005, 15:43

Hallo Hoval

Der Autoput über Mazedonien ist natürlich eine Möglichkeit - und da du nach Elbasan musst, wohl auch kein grosser Umweg (ab Wien: 1300 km).

Die aktuellen Erfahrungsberichte im Internet zu Reisen auf dem Autoput sind im Grossen und Ganzen positiv, was Grenzübergänge, Polizei und Strasse (es wird daran gearbeitet) anbelangt. Aber das sind natürlich alles Griechenlandfahrer ohne albanische Pässe - aber ich denke, dass den Serben das recht egal ist (die haben keine grossen Probleme mehr mit Albanien, so lange sich Tirana nicht allzu laut für ein unabhängiges Kosova stark macht).

Infos zum Beispiel:
- in der Wikipedia: [wiki]Autoput[/wiki] (mit weiteren Links)
- www.ferienwohnungen-griechenland.com

hoval789
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 315
Registriert: Fr, 09. Sep 2005, 21:16

Autoput

So, 09. Okt 2005, 15:14

Ich werd's also versuchen morgen abend über den Autoput zu starten.

Lorenc, danke für den Tipp, ich möchte jedoch über Mazedonien und nicht über Montenegro fahren.

Katja, ebenfalls danke für den ausführlichen Bericht, ich werden in Belgrad nicht stehen bleiben und bei einer Autobahnstation tanken.

Lars, dein Hinweis auf wikipedia war ebenfalls sehr wertvoll.

Wenn ich :-) zurück bin, werde ich wieder einen kurzen Reisebericht schreiben,

mfg

hoval789
Pro Albania

hoval789
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 315
Registriert: Fr, 09. Sep 2005, 21:16

Kurzer Reisebericht

Di, 18. Okt 2005, 18:31

Wenn ich jetzt das gesperrte Forum geknackt habe, bitte ich Lars gleich einmal um Entschuldigung.

Ich fuhr also am 10.10. abends in Wien weg und übernachtete in einem Hotel südlich von Budapest. Am 11.10. fuhr ich zeitig in der früh weiter und erreichte gegen 7 Uhr die Grenze hinter Szeged. Zwischen dem ungarischen und dem serbischen Grenzposten muss man derzeit einen etwas verwirrenden Slalom absolvieren. Die serbischen Grenzbeamten waren sehr freundlich und erkundigten sich auf deutsch nach dem Inhalt meines Reisegepäcks - wie gesagt absolut freundlich und keine Spur einer Schikane.

Die anschließende Schnellstraße ist bis Novi Sad sehr gut zu befahren, die ständige Polizeipräsenz ist zu beachten. Da ich die Geschwindigkeitsbegrenzungen peinlich genau einhielt, hatte ich keine Probleme.

Von Novi Sad bis Belgrad ist die Autobahn zuerst eine lange Baustelle und später bis einschließlich Belgrad in teilweise sehr schlechtem Zustand. Ab Belgrad bis zum Autobahnende hinter Nis wieder absolut gut befahrbar, auch die anschließende Bundesstraße bis zur mazedonischen Grenze.

Auch an der mazedonischen Grenze gab's keine Probleme. In Skopje ist einmal an einer Kreuzung die Beschilderung nicht optimal, ich fuhr irrtümlich Richtung Prishtina, merkte den Fehler jedoch glücklicherweise nach ein paar hundert Metern. Bis Gostivar dann eine sehr gute Autobahn. Etwas nervig ist das ständige Auftauchen von Mautstellen, wo dann ca. 5 - 6 mal eher geringe Beträge eingehoben werden. Landschaftlich traumhaft ist dann die Straße bis zur albanischen Grenze.

Auch an der Albanischen Grenze am Ohridsee hatte ich vorerst keine Probleme. Nach den Grenzformalitäten hielt mich noch ein Polizist auf und forderte unmissverständlich Geld für Kaffee. Sauer wurde ich erst, als ihm 2 € zuwenig waren und ich ihm noch 5 € nachschießen musste ehe er den Schranken öffnete. Ich muss aber gleich dazusagen, dass ich ansonsten mit den albanischen Polizisten nur positive Erfahrungen gemacht habe, es war offensichtlich ein Einzelfall.

Inzwischen war es schon dunkel geworden und gegen 20 Uhr erreichte ich auf kurviger aber sehr gut ausgebauter Straße meinen Zielort Elbasan.

Fazit: die Route über Serbien stellt absolut kein Problem dar und ist eine Empfehlung wert!

Auf meinen Fahrten in Albanien selber stellte diesmal eigentlich nur Tirana eine negative Ausnahme dar. Stau ist hier an der Tagesordnung, die Durchquerung der Stadt von Westen nach Osten und umgekehrt ist etwas für starke Nerven. Mir kam vor, dass es diesmal auch besonders staubig war.

Mit der Fähre Durres - Triest ging's am Sonntag zurück und heute nacht gegen 1 Uhr trafen wir wieder daheim ein.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht viele zu einer ähnlichen Fahrt animieren kann.

Schöne Grüße

hoval789
Pro Albania

Benutzeravatar
Lars
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 9449
Registriert: So, 29. Dez 2002, 4:07

Re: Autoput

Mi, 19. Okt 2005, 8:53

Besten Dank für den Bericht. Werde mal die Reisetipps überarbeiten.

Benutzeravatar
60plus
Member
Beiträge: 32
Registriert: Mi, 22. Jun 2005, 21:05

Mi, 19. Okt 2005, 16:04

Hallo hoval784

Super Bericht.
Haben schon lange auf einen solchen objektiven Bericht gewartet, da wir nächstes Jahr nach Ohrid fahren möchten.
Auch für fahrten nach Griechenland eine super Information.
Wenn ich bedenke, was in anderen Foren für Geschichten über eine Landreise nach Griechenland berichtet werden.
Haben aber das meiste eh nicht ernst genommen, da wir sehr viel im Osten unterwegs sind. Heuer waren wir auch in Montenegro und Nordalbanien {Shkodër}.

Josef

[ک.ộ.
Member
Beiträge: 46
Registriert: Mi, 26. Okt 2005, 20:20

Fr, 28. Okt 2005, 23:29

Hi Leute


Ich weiss ja nicht ob es eine Gute Idee ist durch Serbien zu fahren, weil du dann durchfahren müsstest bis Shkopje oder Albanien und ein Auto mit ausländischem Kennzeichen würd ich ned einfach so in Serbien herumstehen lassen.
Ich habe das schon einmal gemacht und am nexten Morgen mussten wir in eine Albanische Lakiererei, weill di uns das ganze Auto zum Spass zerkratzt haben.Nicht nur das steine haben sie auch gegen unseren wagen geworfen, ich weiss das da wir 4 fette Boilen in den Türen hatten.
Also ich würd dir abratten nachts durch Serbien zu fahren

[ک.ộ.∑] | BŁДζKħΛẁK |
Put your hands high up in the sky for "AlBaNiA"

Zurück zu „Albanien: Reisen“