Pressebild Terre des hommes |
Auch mehr als eine Woche nachdem die ersten Meldungen aufgetaucht sind, dass Menschenhändler albanischen Kindern in griechischen Kliniken Organe entnommen haben sollen, ist die Sachlage noch sehr unklar. Mehr als 450 albanische Kinder, die in griechische Heime gebracht wurden, werden vermisst. Im Zentrum der Ermittlungen steht jetzt eine private Klinik bei Thessaloniki.
Griechische und albanische Behörden machen sich gegenseitig Vorwürfe, auf Hinweise nicht reagiert zu haben. Unklar ist zudem, ob diese Operationen auch in Privatkliniken in Albanien durchgeführt wurden respektive überhaupt durchgeführt werden können.
Kleine Bettler in GefahrKlare Vorwürfe gegen die griechischen Behörden erhebt das schweizerische Hilfswerk Terre des hommes. Die Kinderhilfsorganisation befürchtet eine starke Zunahme des Kinderhandels aus Albanien nach Griechenland während der Olympischen Spiele. Mit leeren Versprechungen würden die Kinder ins Ausland gelockt oder von ihren Erziehern abgekauft. In Griechenland würden sie dann zum Betteln auf die Strasse geschickt. Wer nicht genug Umsatz mache (natürlich müssen die Kinder die Einnahmen abgeben), werde geschlagen.
Die griechischen Behörden würden zwar regelmässig bettelnde Kinder - die meisten sind jünger als 12 Jahre - auflesen. Oft landen die dann in einer Gefängniszelle mit erwachsenen Verbrechern. Es werde nichts unternommen, um die Kinder vor Ausbeutung und anderen Gefahren wie Prostitution zu schützen. Terre des hommes fordert die griechischen Behörden auf, diese Kinder nicht wie Kriminelle, sondern als Opfer zu behandeln. Das Vertrauen scheint aber gering zu sein: Für die Sommermonate plant das Hilfswerk Projekte in den Strassen der grossen griechischen Städte, um sich den Kleinen anzunehmen.
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Terre des homme]
(PD, DW, ADN)